Zugegeben, es war immer ein gemütliches Zusammensein um ein loderndes Osterfeuer mit Grillwurst und Bier. Brauchtum und Rituale sind wichtige Bestandteile unserer Gesellschaft und können gerade in schwierigen Zeiten für Zusammenhalt sorgen. Doch können wir uns diesen Luxus in Bezug auf Klima-und Naturschutz überhaupt noch leisten?
Die Luftbelastung ist an den Osterfeiertagen in ganz Deutschland durch Feinstaub, hohe CO 2- Emissionen und Giftstoffe, die beim Verbrennen der Feuer entstehen, deutlich erhöht. In ländlichen Gebieten entsteht dabei ein regelrechter Osterfeuerwettbewerb- wer hat das größte und spektakulärste Feuer-mehr als 20m hohes aufgeschichtetes Altholz, Grünschnitt, Paletten und sonstige Gegenstände sind keine Seltenheit.
Noch einige Tage nach dem Abbrennen ist Rauch zu riechen, zu schmecken und zu sehen. Die Atemluft führt zu Reizungen- Kinder, ältere Menschen und Tiere sind von diesen Gesundheitsgefahren besonders betroffen.
Die meisten großen Feuer werden schon im Januar oder früher angelegt. Das bedeutet, dass allerlei Wildtiere im aufgeschichteten Holz ein Quartier gefunden haben. So werden die abendlichen Feuer zur tödlichen Falle für die Tiere.
Unsere Gesetze schreiben vor, dass nichts mehr im Freien verbrannt werden darf. Grünabfälle sind auf dem eigenen Gelände (nicht verbrennen) oder in einer Kompostierungsanlage zu entsorgen. Warum sollen nun ausgerechnet zu Ostern diese Gesetzte außer Kraft gesetzt werden?
In Zeiten des Klimawandels sollten wir von diesem Brauch Abstand nehmen, um Klima und Umwelt zu schonen.