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  • Abgefahrene Natur: Kennt ihr spezielle, unbekannte Eigenschaften von Tieren und Pflanzen?

    Diskussion · 57 Beiträge · 6 Gefällt mir · 755 Aufrufe

    Mich faszinieren Berichte über unbekannte Seiten der Natur. Oft sind sie grausam (etwa wenn's um fleischfressende Pilze geht), oft tröstlich (beispielsweise die neuere Forschung zur Kooperation zwischen Ameisenstämmen). Falls ihr wissenschaftlich einigermassen fundierte Beispiele kennt, teilt sie gerne. Ich werde auch auf fremdsprachige, insbesondere englische Beiträge verlinken.

    05.11.22, 12:34

Beiträge

  • 02.12.22, 17:57

     

    Corinne:

    Hypothermie und die sicheren Zeichen des Todes beim Menschen

     

    Wie lange kann ein Mensch ohne Sauerstoff überleben und sich danach vollständig erholen? Sekunden? Ja. Minuten? Ja. Stunden? Ebenfalls.

     

    Wie lange kann ein Mensch ohne Herzschlag überleben und sich danach vollständig erholen? Sekunden? Ja. Minuten? Ja. Stunden? Ebenfalls.

     

    Ein Beispiel:

     

    Nach dem Abschluss ihres Medizinstudiums lebt die Schwedin A. in Nord-Norwegen, weil sie gerne Ski fährt und das in Norwegen auch nachts um 23 Uhr möglich sei. Sie arbeitet in einem Universitätsspital nördlich des Polarkreises und nimmt an Trainings für Rettungseinsätze in den Bergen teil.
     

    21. Mai 1999: Die 29-jährige A. fährt nach der Arbeit mit zwei Kollegen bei besten Bedingungen Ski. Weiter unten liegt nur noch wenig Schnee, und sie fahren über ein gefrorenes Flüsschen.

     

    18.30 Uhr: Sie verliert einen Ski, kommt ins Rutschen und schlägt gegen einen Felsen. Der Kopf liegt talwärts, und da sie sich in der Notfallmedizin auskennt, dreht sie sich auf den Rücken, um einen Schock zu vermeiden. Durch den Aufprall bricht das Eis, und sie rutscht ins Wasser. Ihre beiden Kollegen versuchen, sie an den Beinen festzuhalten, können sie aber nicht herausziehen. Ein Notruf wird abgesetzt, eine Rettungskette sowie ein Helikopter werden alarmiert. Nach einer Weile erschlafft ihr Körper. Das Herz hat  aufgehört zu schlagen.
     

    19.15 Uhr: Ein Rettungshelikopter hebt ab. Flugzeit: 45 Minuten.

     

    19.50 Uhr: Jemand bringt eine Gartenschaufel und vergrössert das Loch. Mit einem Seil wird A. herausgezogen. Ohne Herzschlag.

     

    19.55 Uhr: Der Rettungshelikopter trifft ein.

     

    20.45 Uhr: A. wird in einem Spital auf eine Bahre gelegt. A. ist wachsfarben und hat weite Pupillen. Trotzdem führen die Ärzte die Herzmassage weiter durch, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten. Das EKG zeigt keinerlei Herzschlag.

     

    Da sich die Ärzte mit Unterkühlungen auskennen, wissen sie, dass die Kälte, die ihr Herz zum Stillstand brachte, auch ihr Hirn geschützt haben könnte, und entscheiden sich, sie zu intubieren und langsam aufzuwärmen. Das Herz schlägt nicht. Die Ärzte warten ab, der Körper wird wärmer - und der Herzschlag setzt wieder ein. Drei Wochen später wacht A. auf. Sie kann sich bloss noch an den Sturz erinnern.

     

    Dass sie gerettet werden konnte, führt sie auf vier Dinge zurück: Erstens gab es seit kurzem Handyempfang. Zweitens gibt es in Norwegen, im Gegensatz zu Schweden, drei Notrufnummern. Da ihre Kollegen Ärzte waren, riefen sie den medizinischen Notruf und baten um Unterstützung wegen Unterkühlung. Drittens wird in Nord-Norwegen in Fällen von Unterkühlung ein spezialisiertes Notfallteam aufgeboten. Obwohl das nächstgelegene Spital bloss wenige Minuten entfernt war, wusste das Team, dass sie in das eine Flugstunde entfernte Spital gebracht werden musste. Viertens leitete die Notrufzentrale einen Flug, der ein Frühgeborenes hätte abholen sollen, für sie um, obwohl er eine Landesgrenze überfliegen musste. Seither arbeiten die Rettungskräfte beider Länder  wenn nötig zusammen.

     

    Der längste Herzstillstand, nach dem in Norwegen jemand gerettet werden konnte, dauerte 5 1/2 Stunden. A. empfiehlt deshalb ein "Chest Compression System (LUCAS)", da man das von Hand nicht schaffe.

     

    Seither haben in Nord-Norwegen sieben von dreissig Unterkühlten überlebt. A. sagt: Stellt niemals den Tod bei  einem kalten Körper fest, sondern wartet, bis er warm ist. Kürzlich sei ein junger Mann morgens steif auf seinem Balkon gefunden und für tot erklärt worden. Das sei falsch. Zuerst müsse man feststellen, ob das Blut noch fliesse und, wenn ja, die Körpertemperatur erhöhen.

     

    Zum Einsatz von Hypothermie in der Medizin, siehe: Tiefe Hypothermie – Wikipedia oder Hypothermie - PMC (nih.gov)

     

    6 Stunden Herzstillstand überlebt...

     

    https://web.de/magazine/panorama/wunder-spanien-stunden-herzstillstand-reanimiert-34246860

  • 19.11.22, 16:20 - Zuletzt bearbeitet 19.11.22, 16:21.

    Die Assel

     

    Die hiesigen Asseln sind an Land lebende Krebstiere, die weiterhin über Kiemen atmen und deshalb auf einen feuchten Lebensraum angewiesen sind. Sie häuten sich ein Leben lang. Weibchen häuten sich zudem nach der Begattung und bilden am Bauch eine Tasche, die mit Flüssigkeit gefüllt wird. Darin werden die Eier abgelegt. Andere Krebse legen ihre Eier immer im Wasser ab.

     

    Die norwegische Biologin Jannicke Wiik-Nielsen hat mit dem Elektronenmikroskop auch eine Assel porträtiert (bis "Skrukketroll" scrollen):

     

    Livet på bakken - Jannicke Wiik-Nielsen (jannickewiiknielsen.no)

     

    Etwas weiter unten gibt's ein Spinnenporträt ("Edderkopp"). Sie schreibt zum Bild, dass mit den Haaren Gerüche, Geräusche und Bewegungen wahrgenommen werden. "Edderkoppens fot" zeigt ein Spinnenbein. Schön, nicht?

     

     

  • 13.11.22, 10:27

     

    Louise:

     

    Corinne:

     

    Corinne:

     

    Louise:

    Australische Forscher haben gezeigt, dass eine bestimmte Krakenart (Sydneykrake - Octopus tetricus) Gegenstände wie Muscheln, Algen und auch Schlick auf Artgenossen wirft. Bisher war ein vergleichbares Verhalten lediglich von Säugetieren bekannt. Der Beworfene duckt sich oder hält einen Arm hoch, um sich zu schützen, feuert aber nicht zurück.

     

    https://www.geo.de/wissen/studie--gemeine-sydneykrake-wirft-mit-muscheln-und-schlick-um-sich--32903750.html

     

    Kraken gelten als die intelligentesten Weichtiere und lösen problemlos Intelligenzaufgaben. Sie haben 8 Arme und ein komplett anders aufgebautes Gehirn und Nervensystem als Säugetiere mit einem zentral steuernden Gehirn. Bei Kraken verfügt jeder Arm über ein neuronales Netzwerk, das mit dem Netzwerk der übrigen Arme über einen Ring verbunden ist, d.h. jeder Arm weiß, wo die anderen gerade sind und was passiert.
     

    Video feuernde Oktopusse: 
    https://www.youtube.com/watch?v=2758Lo__nCc&list=LL&index=1

     

    Kraken lösen Intelligenzaufgaben:

    https://www.youtube.com/channel/UCNo_xQ7NvTr31naPAcjQWjg/videos

     

    Ich habe im Film "Mein Lehrer, der Krake", der allerdings weit weniger dokumentarisch ist, als er vorgibt zu sein, gesehen, dass sich ein von einem Hai angegriffener Krake mit Muscheln bedeckt, um sich zu schützen. Kennst du ein solches Verhalten auch aus anderen Berichten?

     

    Der Film hat mir immerhin ein neues Fernziel eingebracht: Tauchen in Kelp-Wäldern. Kraken sind beim Tauchen extrem schwer zu sehen. Sie tarnen sich unglaublich gut und verkriechen sich lange bevor ich überhaupt ahne, dass sie in der Nähe sind. Ich arbeite daran, potenzielle Verstecke besser zu erkennen.

    ich habe einen Beitrag gefunden, in dem man sieht, nebst dem Abdecken der Kiemen des Hais, damit er loslässt, sieht, wie sich der Krake mit Muscheln bedeckt: (2) Watch | Facebook

    Und hier: Octopus armour - Life Story: Episode 2 Preview - BBC One - YouTube

     

     

    Ja, von Oktopussen ist bekannt, dass sie sich verstecken und Muscheln nutzen oder Materiel, was gerade vorhanden ist (siehe octolab). Dabei sind sie aber ziemlich wählerisch :))

     

    https://www.youtube.com/watch?v=DTJbdy097m0&list=LL&index=1

     

     

    Im Tierreich spielt Verstecken und Tarnen eine wesentliche Rolle. Ein anderes Beispiel wäre z.B. eine Biberburg.   

    Ich bin mit Hornissen aufgewachsen, sie waren ganz einfach Mitbewohner. Bis heute freue ich mich, wenn ich sie höre oder sehe. Seit einer Weile wohne ich zum Glück wieder in einem Haus, das Hornissen mögen.

     

    Ein Beispiel für die Tarnung einer Fliege durch Nachahmung einer Hornisse: Hornissenschwebfliege – Wikipedia

  • 13.11.22, 09:55
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Louise wieder gelöscht.
  • 13.11.22, 09:44 - Zuletzt bearbeitet 13.11.22, 09:47.

     

    Corinne:

     

    Louise:

    Australische Forscher haben gezeigt, dass eine bestimmte Krakenart (Sydneykrake - Octopus tetricus) Gegenstände wie Muscheln, Algen und auch Schlick auf Artgenossen wirft. Bisher war ein vergleichbares Verhalten lediglich von Säugetieren bekannt. Der Beworfene duckt sich oder hält einen Arm hoch, um sich zu schützen, feuert aber nicht zurück.

     

    https://www.geo.de/wissen/studie--gemeine-sydneykrake-wirft-mit-muscheln-und-schlick-um-sich--32903750.html

     

    Kraken gelten als die intelligentesten Weichtiere und lösen problemlos Intelligenzaufgaben. Sie haben 8 Arme und ein komplett anders aufgebautes Gehirn und Nervensystem als Säugetiere mit einem zentral steuernden Gehirn. Bei Kraken verfügt jeder Arm über ein neuronales Netzwerk, das mit dem Netzwerk der übrigen Arme über einen Ring verbunden ist, d.h. jeder Arm weiß, wo die anderen gerade sind und was passiert.
     

    Video feuernde Oktopusse: 
    https://www.youtube.com/watch?v=2758Lo__nCc&list=LL&index=1

     

    Kraken lösen Intelligenzaufgaben:

    https://www.youtube.com/channel/UCNo_xQ7NvTr31naPAcjQWjg/videos

     

    Ich habe im Film "Mein Lehrer, der Krake", der allerdings weit weniger dokumentarisch ist, als er vorgibt zu sein, gesehen, dass sich ein von einem Hai angegriffener Krake mit Muscheln bedeckt, um sich zu schützen. Kennst du ein solches Verhalten auch aus anderen Berichten?

     

    Der Film hat mir immerhin ein neues Fernziel eingebracht: Tauchen in Kelp-Wäldern. Kraken sind beim Tauchen extrem schwer zu sehen. Sie tarnen sich unglaublich gut und verkriechen sich lange bevor ich überhaupt ahne, dass sie in der Nähe sind. Ich arbeite daran, potenzielle Verstecke besser zu erkennen.

    ich habe einen Beitrag gefunden, in dem man sieht, nebst dem Abdecken der Kiemen des Hais, damit er loslässt, sieht, wie sich der Krake mit Muscheln bedeckt: (2) Watch | Facebook

    Und hier: Octopus armour - Life Story: Episode 2 Preview - BBC One - YouTube

  • 13.11.22, 09:25 - Zuletzt bearbeitet 13.11.22, 09:26.

     

    Louise:

    Australische Forscher haben gezeigt, dass eine bestimmte Krakenart (Sydneykrake - Octopus tetricus) Gegenstände wie Muscheln, Algen und auch Schlick auf Artgenossen wirft. Bisher war ein vergleichbares Verhalten lediglich von Säugetieren bekannt. Der Beworfene duckt sich oder hält einen Arm hoch, um sich zu schützen, feuert aber nicht zurück.

     

    https://www.geo.de/wissen/studie--gemeine-sydneykrake-wirft-mit-muscheln-und-schlick-um-sich--32903750.html

     

    Kraken gelten als die intelligentesten Weichtiere und lösen problemlos Intelligenzaufgaben. Sie haben 8 Arme und ein komplett anders aufgebautes Gehirn und Nervensystem als Säugetiere mit einem zentral steuernden Gehirn. Bei Kraken verfügt jeder Arm über ein neuronales Netzwerk, das mit dem Netzwerk der übrigen Arme über einen Ring verbunden ist, d.h. jeder Arm weiß, wo die anderen gerade sind und was passiert.
     

    Video feuernde Oktopusse: 
    https://www.youtube.com/watch?v=2758Lo__nCc&list=LL&index=1

     

    Kraken lösen Intelligenzaufgaben:

    https://www.youtube.com/channel/UCNo_xQ7NvTr31naPAcjQWjg/videos

     

    Ich habe im Film "Mein Lehrer, der Krake", der allerdings weit weniger dokumentarisch ist, als er vorgibt zu sein, gesehen, dass sich ein von einem Hai angegriffener Krake mit Muscheln bedeckt, um sich zu schützen. Kennst du ein solches Verhalten auch aus anderen Berichten?

     

    Der Film hat mir immerhin ein neues Fernziel eingebracht: Tauchen in Kelp-Wäldern. Kraken sind beim Tauchen extrem schwer zu sehen. Sie tarnen sich unglaublich gut und verkriechen sich lange bevor ich überhaupt ahne, dass sie in der Nähe sind. Ich arbeite daran, potenzielle Verstecke besser zu erkennen.

  • 12.11.22, 13:46
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Louise wieder gelöscht.
  • 10.11.22, 22:29
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Louise wieder gelöscht.
  • 10.11.22, 17:56

    Das Gras wachsen hören

     

    Wusstest du, dass du dem Boden zuhören kannst? In der Schweiz kann man von Frühling bis Herbst hochsensible Mikrofone ausleihen, die man in den Boden steckt und dann die Aufnahme startet. Kompost tönt anders als Waldboden, Waldboden tönt anders als Erde unter einem Sportplatz. Ob im Boden auch ausserhalb der vom Menschen gehörten Frequenzen Tierkommunikation stattfindet, wurde bisher nicht untersucht. Nebst «Hallo» und «Wie geht's» hört man vor allem Tiere beim Essen, Rennen oder Graben, das Plätschern von Wasser oder das Kullern von Klümpchen. Die Forschung zum tönenden Boden ist brandneu. Derzeit werden Lernmaterialien für Schulen erarbeitet, und es wird versucht, vom Klang auf den Zustand des Bodens schliessen zu können. Wenn's dich interessiert, kannst du selbst ein Mikrofon bestellen oder einfach mal reinhören:

     

    www.soundingsoil.ch

  • 10.11.22, 14:53

    Ich hab mich mal dafür interessiert, wohin der Helikopter mit mir müsste. Leider zu weit. Aber ich glaube, in Bologna machen sie zumindest Operationen am offenen Herzen mit Umleitung des Bluts durch ein Becken mit Eiswürfeln. Sieht abgefahren aus. In einem BBC-Beitrag, den ich nicht mehr finde, geht im selben Zusammenhang ein Wissenschaftler darauf ein, was auf Zellebene geschieht und erklärt, weshalb unsere Vorstellung vom Todeszeitpunkt revidiert werden sollte. Das Thema ist auch juristisch nicht ohne, werden doch gerade bei älteren Menschen nicht einmal die bei uns vorgeschriebenen drei sicheren Zeichen des Todes abgefragt, sondern bloss ein einziges, unsicheres. Vielleicht müsste ich ein Unterkapitel Rechtsmedizin eröffnen. Aber die Absicht dieser Diskussion war eigentlich eine andere. Hoffen wir, dass der Schmetterling doch noch mal zum Fliegen kommt.

    Falls jetzt der Tod als Ganzes infrage gestellt wird und das ewige Leben am Horizont der Diskussion auftaucht, nehme ich eine Schaufel, grabe ein Loch, haue ihr eins über, werfe sie ins Loch, schütte Erde darüber und gehe meines Weges.

  • 10.11.22, 12:12
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Louise wieder gelöscht.
  • 10.11.22, 11:36 - Zuletzt bearbeitet 10.11.22, 11:56.

    Hypothermie und die sicheren Zeichen des Todes beim Menschen

     

    Wie lange kann ein Mensch ohne Sauerstoff überleben und sich danach vollständig erholen? Sekunden? Ja. Minuten? Ja. Stunden? Ebenfalls.

     

    Wie lange kann ein Mensch ohne Herzschlag überleben und sich danach vollständig erholen? Sekunden? Ja. Minuten? Ja. Stunden? Ebenfalls.

     

    Ein Beispiel:

     

    Nach dem Abschluss ihres Medizinstudiums lebt die Schwedin A. in Nord-Norwegen, weil sie gerne Ski fährt und das in Norwegen auch nachts um 23 Uhr möglich sei. Sie arbeitet in einem Universitätsspital nördlich des Polarkreises und nimmt an Trainings für Rettungseinsätze in den Bergen teil.
     

    21. Mai 1999: Die 29-jährige A. fährt nach der Arbeit mit zwei Kollegen bei besten Bedingungen Ski. Weiter unten liegt nur noch wenig Schnee, und sie fahren über ein gefrorenes Flüsschen.

     

    18.30 Uhr: Sie verliert einen Ski, kommt ins Rutschen und schlägt gegen einen Felsen. Der Kopf liegt talwärts, und da sie sich in der Notfallmedizin auskennt, dreht sie sich auf den Rücken, um einen Schock zu vermeiden. Durch den Aufprall bricht das Eis, und sie rutscht ins Wasser. Ihre beiden Kollegen versuchen, sie an den Beinen festzuhalten, können sie aber nicht herausziehen. Ein Notruf wird abgesetzt, eine Rettungskette sowie ein Helikopter werden alarmiert. Nach einer Weile erschlafft ihr Körper. Das Herz hat  aufgehört zu schlagen.
     

    19.15 Uhr: Ein Rettungshelikopter hebt ab. Flugzeit: 45 Minuten.

     

    19.50 Uhr: Jemand bringt eine Gartenschaufel und vergrössert das Loch. Mit einem Seil wird A. herausgezogen. Ohne Herzschlag.

     

    19.55 Uhr: Der Rettungshelikopter trifft ein.

     

    20.45 Uhr: A. wird in einem Spital auf eine Bahre gelegt. A. ist wachsfarben und hat weite Pupillen. Trotzdem führen die Ärzte die Herzmassage weiter durch, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten. Das EKG zeigt keinerlei Herzschlag.

     

    Da sich die Ärzte mit Unterkühlungen auskennen, wissen sie, dass die Kälte, die ihr Herz zum Stillstand brachte, auch ihr Hirn geschützt haben könnte, und entscheiden sich, sie zu intubieren und langsam aufzuwärmen. Das Herz schlägt nicht. Die Ärzte warten ab, der Körper wird wärmer - und der Herzschlag setzt wieder ein. Drei Wochen später wacht A. auf. Sie kann sich bloss noch an den Sturz erinnern.

     

    Dass sie gerettet werden konnte, führt sie auf vier Dinge zurück: Erstens gab es seit kurzem Handyempfang. Zweitens gibt es in Norwegen, im Gegensatz zu Schweden, drei Notrufnummern. Da ihre Kollegen Ärzte waren, riefen sie den medizinischen Notruf und baten um Unterstützung wegen Unterkühlung. Drittens wird in Nord-Norwegen in Fällen von Unterkühlung ein spezialisiertes Notfallteam aufgeboten. Obwohl das nächstgelegene Spital bloss wenige Minuten entfernt war, wusste das Team, dass sie in das eine Flugstunde entfernte Spital gebracht werden musste. Viertens leitete die Notrufzentrale einen Flug, der ein Frühgeborenes hätte abholen sollen, für sie um, obwohl er eine Landesgrenze überfliegen musste. Seither arbeiten die Rettungskräfte beider Länder  wenn nötig zusammen.

     

    Der längste Herzstillstand, nach dem in Norwegen jemand gerettet werden konnte, dauerte 5 1/2 Stunden. A. empfiehlt deshalb ein "Chest Compression System (LUCAS)", da man das von Hand nicht schaffe.

     

    Seither haben in Nord-Norwegen sieben von dreissig Unterkühlten überlebt. A. sagt: Stellt niemals den Tod bei  einem kalten Körper fest, sondern wartet, bis er warm ist. Kürzlich sei ein junger Mann morgens steif auf seinem Balkon gefunden und für tot erklärt worden. Das sei falsch. Zuerst müsse man feststellen, ob das Blut noch fliesse und, wenn ja, die Körpertemperatur erhöhen.

     

    Zum Einsatz von Hypothermie in der Medizin, siehe: Tiefe Hypothermie – Wikipedia oder Hypothermie - PMC (nih.gov)

  • 10.11.22, 08:11

    Eine psychogene Wirkung hat fast alles. Die Frage ist lediglich, wie eng die Spanne zwischen Fun und Schaden ist. Bei Wasser ist sie gross, deshalb erachten wir es weder als gefährlich (obwohl es eine tödliche Überdosis durchaus gibt; sie soll bei ungefähr 8 Litern liegen) noch als Rausch-erzeugend. Ob man einen Rausch verspürt, wenn man eine Überdosis Wasser intus hat, müsste ich mal recherchieren.

  • 10.11.22, 08:03

    Der Beitrag zu einem Bakterium in einem Insekt, das in einem Insekt ist, das in einem Insekt ist, kommt. Sorry, dass es so lange dauert.

  • 09.11.22, 15:35 - Zuletzt bearbeitet 09.11.22, 15:38.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von TiMo wieder gelöscht.
  • 09.11.22, 15:20
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Louise wieder gelöscht.
  • 09.11.22, 14:14
    ✗ Dieser Inhalt wurde von TiMo wieder gelöscht.

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