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  • Heimatlos oder sesshaft leben? Geht beides und wenn ja, wie?

    Diskussion · 49 Beiträge · 2 Gefällt mir · 789 Aufrufe
    Claudia aus Pratteln

    Habt ihr auch 2 Seelen in eurer Brust? Die eine fühlt sich am wohlsten auf einem Roadtrip und die andere mit dem Partner auf der Couch? Wenn ja, wie schafft ihr es, diese Dilemma aufzulösen? Also aus dem "entweder - oder" ein "sowohl  -als auch" zu machen?

    14.04.24, 17:31

Beiträge

  • 21.04.24, 16:09

     

    Claudia:

     

    LIebe Ute, stimme dir voll und ganz zu. Bezüglich Enkelkinder kann ich noch nicht mitsprechen. Aber meinen Sohn liebe ich bedingungslos und ich bin sehr froh, dass ich ihn im Moment noch sehr nahe in meinem Leben habe.
    Darf ich wissen, was dich davon abhält, zu leben?

    Dass deine Familie nicht in der Nähe wohnt?

     

    Liebe Claudia,

     

    ich habe auch noch keine Enkelkinder.

     

    Auch mich bremsen Ängste aus. Es gab einige Jahre, in denen ich stabiler war. Dann gab es leider mehrere Todesfälle im engsten Familien- und Freundeskreis. Dies hatte Auswirkungen auf meinen Job und dann hat mir eine Hundeleine unerwartet meine Füße weggezogen und mich mit einer Fraktur außer Gefecht gesetzt. All dies greift zusammen und so stehe ich noch nicht einmal entspannt unter der Dusche, weil mein Fuß mir nicht mehr 100 % Sicherheit bietet.

     

    Es ist aber auch erwiesen, dass gerade Frauen im Alter ängstlicher werden. In der Kombination mit entsprechenden Genen (meine Eltern waren kriegstraumatisiert) und der entsprechenden Konditionierung ist das Leben für mich immer wieder ein Überlebenskampf. Ich brauche sehr viel Rückzugszeiten. 

     

    Das einzige Heilmittel gegen Ängste ist Liebe. Davon ist da draußen nicht wirklich viel im Angebot. Ich sorge gut für mich und arbeite beständig an dem, was ich noch erLEBEN möchte. Ich werde aber auch genügsamer, altersmilde und zufriedener :)

     

     

  • 21.04.24, 15:16

     

    Anastasia:

     

    Claudia:

     

    Liebe Ute, auch ein ganz toller Beitrag, vielen Dank fürs teilen. 

     

    Ich kann das alles bestätigen. Ich war immer eine unruhige Seele, habe unzählige Male den Wohnort gewechselt (damit das Beziehungsnetz) und bin viel gereist, auch oft und gerne alleine.

    Dadurch habe ich aus meiner Sicht einen enormen Erfahrungsschatz gewonnen, denn ich bin so vielen Menschen begegnet und musste mich immer wieder neu anpassen.

     

    ABER - der Preis ist hoch.

     

    Denn die alten Beziehungen führen ihr Leben auch ohne dich weiter und du bist auf einmal nicht mehr Bestandteil, du bist nur noch ein gelegentlicher Besucher.

     

    Wenn man, wie ich, diese 2 Seelen in der Brust hat, kann das schmerzhaft sein. 

    Ohne tiefe Bindung ist man einfach einsam. Und tiefe Bindungen baut man sorgfältig und über lange Zeit auf und man muss sie regelmässig pflegen und füttern.

    Das geht meiner Erfahrung nach nur analog, also im Beisammensein, nicht über social media oder Zoom.

     

    Ich würde gerne noch mehr schreiben, muss aber jetzt ausser Haus.

     

    Zum Abschluss noch ein Satz einer sehr lieben Freundin aus USA (leider letztes Jahr gestorben): Am Ende des Tages weiss man nicht mehr, was ein Mensch alles zu dir gesagt hat. Aber man erinnert sich immer daran, wie man sich im Zusammensein mit ihm GEFÜHLT hat...

    Hallo Claudia

    So viele Beiträge von Dir in denen ich mich wiederfinde. Ich glaube, wir sind uns da sehr ähnlich (auch wenn es bei mir nicht das Reisen ist), und die Folgen, die wir für den Erfahrungsschatz unserer Freigeistseele tragen, genauso. 
    Ich bin für meine innere Unabhängigkeit und das Gefühl des "frei seins" auch ganz unvernünftige, vielleicht zu hohe Risiken eingegangen. 

    Die einzig wirklich tiefe Verbundenheit, die ich lebe, ist die zu meinen Kindern und zu mir selbst (meinen Träumen, Werten)/den Bedürfnissen meiner Seele/Träume. 

    Und ja, auch wenn man selber noch so sehr versucht seine etwas zu unabhängige, freie Seele zu bändigen, oder die zu verrückten Träume und Einstellungen aufzugeben; an irgendeinem Punkt wurde dieses Bedürfnis so extrem gross, dass es entweder einen Weg/Kompromiss zu Zweit geben, oder dieser gefühlte Käfig gesprengt werden musste, damit man nicht seelisch/psychisch eingeht. 

    Schwer dies Menschen zu erklären, die diesen Freigeist und diese Macht der inneren Sehnsüchte nicht kennen. 

    Ich wünsch Dir einen guten Balanceakt!

    Liebe Anastasia, scheint mir auch so, dass wir diverse gemeinsame Ansatzpunkte haben. Zum Beispiel weiss ich erst seitdem mein Sohn in meiner Welt ist, was Liebe ist.  
    Und das mit der Freiheit? Man schaue nur 2 bis 3 Jahre zurück. Hätte nie gedacht, wie wenig anderen Menschen ihre Freiheit wert ist bzw. für wie wenig sie diese aufgeben!

  • 21.04.24, 15:07

     

    Ute:

     

    Frank:

     

     

    Ist doch schön, eine Oma im Ausland zu haben, wo man sich gegenseitig besuchen kann. Verbunden ist man im Herzen und über Landesgrenzen hinaus. Die körperliche Nähe lässt sich auch anders kompensieren.

     

    Ja, ich versuche mir das auch einzureden, dass die Verbundenheit ja im Herzen sitzt, aber warum sagt der Volksmund dann "Aus den Augen, aus dem Sinn!"?

    Kompensation ist eine Überlebensstrategie. Ich war und bin auch immer noch oft im Überlebensmodus. Wenn man weiß, welche Prozesse dabei im Körper stattfinden, dann ist einem klar, dass dies völlig der Bedeutung von LEBEN widerspricht. Mit fast 62 würde ich jetzt dann doch gerne noch ein bisschen LEBEN!

     

    Für eine Mutter ist die Umarmung des selbst geborenen Kindes durch nichts zu ersetzen. Enkelkinder kommen danach :)

    LIebe Ute, stimme dir voll und ganz zu. Bezüglich Enkelkinder kann ich noch nicht mitsprechen. Aber meinen Sohn liebe ich bedingungslos und ich bin sehr froh, dass ich ihn im Moment noch sehr nahe in meinem Leben habe.
    Darf ich wissen, was dich davon abhält, zu leben?

    Dass deine Familie nicht in der Nähe wohnt?

  • 19.04.24, 09:29 - Zuletzt bearbeitet 19.04.24, 09:30.

    Am Ende des Tages weiss man nicht mehr, was ein Mensch alles zu dir gesagt hat. Aber man erinnert sich immer daran, wie man sich im Zusammensein mit ihm GEFÜHLT hat...

     

    In dem Satz steckt sehr viel drin. Habt ihr darüber schonmal gesprochen? Hast du ihm schonmal gesagt, wie du dich mit deinem Partner fühlst und umgekehrt? 

     

    Und wie fühlt ihr euch mit euch selbst?

     

    Wir loben ja oftmals viel zu wenig, können aber super kritisieren.

     

    Du möchtest ja sein Toleranzfenster vergrößern, da muss ihn schon etwas locken ;)

  • 18.04.24, 18:30 - Zuletzt bearbeitet 18.04.24, 18:35.

     

    Frank:

     

     

    Ist doch schön, eine Oma im Ausland zu haben, wo man sich gegenseitig besuchen kann. Verbunden ist man im Herzen und über Landesgrenzen hinaus. Die körperliche Nähe lässt sich auch anders kompensieren.

     

    Ja, ich versuche mir das auch einzureden, dass die Verbundenheit ja im Herzen sitzt, aber warum sagt der Volksmund dann "Aus den Augen, aus dem Sinn!"?

    Kompensation ist eine Überlebensstrategie. Ich war und bin auch immer noch oft im Überlebensmodus. Wenn man weiß, welche Prozesse dabei im Körper stattfinden, dann ist einem klar, dass dies völlig der Bedeutung von LEBEN widerspricht. Mit fast 62 würde ich jetzt dann doch gerne noch ein bisschen LEBEN!

     

    Für eine Mutter ist die Umarmung des selbst geborenen Kindes durch nichts zu ersetzen. Enkelkinder kommen danach :)

  • 18.04.24, 18:25 - Zuletzt bearbeitet 18.04.24, 18:26.

    Der Mensch hat schon von der Evolution her zwei völlig gegensätzlihe Grundbedürfnisse: Autonomie und Verbundenheit. Dazu kommt, dass Menschen aber auch grundsätzlich eine Wechselwirkung haben. Jeder kennt es bzgl. Nähe und Distanz: Will der eine mehr Nähe und rückt dem anderen auf die Pelle, zieht sich der noch mehr zurück. Will also einer ständig unterwegs sein und der andere klebt an der Couch, werden beide ihr Bedürfnis noch stärker ausleben und am Ende artet es in eine Art Machtkampf aus. Es erfordert viel Kommunikation, die anstrengend werden kann, denn Verständnis kommt von verstehen.

     

    Wenn wir uns der Ursache unserer Bedürfnisse nähern wollen, kommen wir nicht umhin, uns mit unseren Ängsten zu beschäftigen. Durch Ängste durchzukommen, gibt es nur einen Weg: mitten durch.

     

    Und noch eine ganz fette Kröte: Wo Angst ist, ist keine Liebe. 

  •  

    Claudia:

     

    Ute:

    Meine Tochter (28) ist mit ihrem Verlobten aktuell auf Langzeitreise. Erst gestern haben wir wieder einmal 1,5 Std. telefoniert und sie erzählt mir, wie sehr die Reise sie verändert, wie sehr sie das Leben in Deutschland in Frage stellen, wie sehr sie dieses sinngemäße "arbeiten, um Geld zu verdienen, um damit Dinge zu kaufen, mit denen man Leute beeindrucken will, die einem eigentlich gar nicht wirklich viel bedeuten, ..." nicht mehr wollen. 

     

    Ich kann das sehr gut verstehen, denn ich habe in meinem Leben ziemlich viel funktionieren müssen. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen stolz darauf, dass ich sie offensichtlich doch auch ein wenig rebellisch geprägt habe - sie darf das!

     

    Sie sagt, dass sie beide nicht viel (Geld) brauchen, um glücklich zu sein, sagt aber im nächsten Augenblick, wie anstrengend das Reisen in dem kleinen, langsamen und lauten Bus (von IVECO) ist. Das zeigt nur, dass ein wenig Komfort eben doch gerne gesehen ist und genau dies würde sich auch zeigen, wenn sie fest irgendwohin auswandern. Zuerst ist man zufrieden mit der kleinen Hütte am Meer, aber der erste Sturm, der irgendwas zerstört, treibt dann zum Ausbau an.

     

    Sollte dann irgendwann Nachwuchs kommen, so leiten die inneren Triebe der Versorgung zur Erweiterung an. Zumindest habe ich das so erlebt. Kann man gänzlich aus seiner Konditionierung aussteigen?

     

    Ich hätte auch gerne die eierlegende Wollmilchsau, aber das Leben besteht aus Kompromissen und alles hat seinen Preis. 

     

    Mein Verfallsdatum nähert sich unaufhörlich und auch ich stelle mir mehr und mehr die Frage, was ich mit der verbleibenden Restlaufzeit noch anfangen will. Was ist wirklich wichtig? Am Ende des Leben zählt nicht, was ich alles geschaffen habe, wo ich war und was ich gesehen habe. Es zählt, wie verbunden ich mit Menschen war. Geht Verbundenheit zusammen mit Unterwegssein oder Entfernung?

    Liebe Ute, auch ein ganz toller Beitrag, vielen Dank fürs teilen. 

     

    Ich kann das alles bestätigen. Ich war immer eine unruhige Seele, habe unzählige Male den Wohnort gewechselt (damit das Beziehungsnetz) und bin viel gereist, auch oft und gerne alleine.

    Dadurch habe ich aus meiner Sicht einen enormen Erfahrungsschatz gewonnen, denn ich bin so vielen Menschen begegnet und musste mich immer wieder neu anpassen.

     

    ABER - der Preis ist hoch.

     

    Denn die alten Beziehungen führen ihr Leben auch ohne dich weiter und du bist auf einmal nicht mehr Bestandteil, du bist nur noch ein gelegentlicher Besucher.

     

    Wenn man, wie ich, diese 2 Seelen in der Brust hat, kann das schmerzhaft sein. 

    Ohne tiefe Bindung ist man einfach einsam. Und tiefe Bindungen baut man sorgfältig und über lange Zeit auf und man muss sie regelmässig pflegen und füttern.

    Das geht meiner Erfahrung nach nur analog, also im Beisammensein, nicht über social media oder Zoom.

     

    Ich würde gerne noch mehr schreiben, muss aber jetzt ausser Haus.

     

    Zum Abschluss noch ein Satz einer sehr lieben Freundin aus USA (leider letztes Jahr gestorben): Am Ende des Tages weiss man nicht mehr, was ein Mensch alles zu dir gesagt hat. Aber man erinnert sich immer daran, wie man sich im Zusammensein mit ihm GEFÜHLT hat...

    Hallo Claudia

    So viele Beiträge von Dir in denen ich mich wiederfinde. Ich glaube, wir sind uns da sehr ähnlich (auch wenn es bei mir nicht das Reisen ist), und die Folgen, die wir für den Erfahrungsschatz unserer Freigeistseele tragen, genauso. 
    Ich bin für meine innere Unabhängigkeit und das Gefühl des "frei seins" auch ganz unvernünftige, vielleicht zu hohe Risiken eingegangen. 

    Die einzig wirklich tiefe Verbundenheit, die ich lebe, ist die zu meinen Kindern und zu mir selbst (meinen Träumen, Werten)/den Bedürfnissen meiner Seele/Träume. 

    Und ja, auch wenn man selber noch so sehr versucht seine etwas zu unabhängige, freie Seele zu bändigen, oder die zu verrückten Träume und Einstellungen aufzugeben; an irgendeinem Punkt wurde dieses Bedürfnis so extrem gross, dass es entweder einen Weg/Kompromiss zu Zweit geben, oder dieser gefühlte Käfig gesprengt werden musste, damit man nicht seelisch/psychisch eingeht. 

    Schwer dies Menschen zu erklären, die diesen Freigeist und diese Macht der inneren Sehnsüchte nicht kennen. 

    Ich wünsch Dir einen guten Balanceakt!

  • 18.04.24, 17:45

     

    Claudia:

     

    Yener:

    Zum Leben gehört es ( Leider- oder besser so ) dazu das Menschen nicht alles haben können was sie sich vom Herzen wünschen..Aus meiner Lebenserfahrung heraus kann ich getrost Sagen, das es sehr selten ist das MENSCHEN vollends Glücklich sind..Reichtum REICHT nicht zum Glücklich sein.Die selbstmordrate bei Reichen ist Prozentual genauso hoch wie bei ARMEN oder dem Mittelstand.. und die wenigen die Glücklich sind führen oft ein Leben ,das wir im allgemeinen als unspektakulär oder Einfach und genügsam bezeichnen würden.. 

     

     

    Einstein sagte mal, das Menschen immer versuchen sollten Beispiele für Meinungen oder Erklärungen zu Benennen.Ich würde hierzu ein kleines Kind erklären wollen,dem zu Weihnachten gefragt wird was es sich wünscht..Und weil Kinder noch keinen direkten Bezug zu Geld haben und wie die Geschenke eigentlich entstehen,die sowieso vom öminösen Weihnachtsmann gebracht werden,was für die Erwachsenen gleichbedeutend wäre mit Zufall des Lebens,das es sich aus dem nichts Ergibt,wird das Kind ,hab's oft erlebt,das es MEHRERE WÜNSCHE hat und aufzählt..

     

    Was wird ihnen dann aber oft gesagt..

    NEIN DU MUSST DICH FÜR EINEN DER BEIDEN "ENTSCHEIDEN.."

    Und Kinder entscheiden sich dann auch, schwerfällig und gesichtsziehend aber sie Entscheiden sich..und wenn sie sich entschieden haben und das Geschenk bekommen,dann sind sie glücklich und vergessen den Verlust,des einstigen Wunsches..

    Weil eine Entscheidung für Klarheit der Gefühle sorgt..denn das Wort Entscheidung,bezieht sich ursprünglich auf ein Schwert ,das aus der Scheide gezogen wird um TATSACHEN zu schaffen.

    UND IM KONTEXT GESEHEN,MIT WELCHER ENTSCHEIDUNG KANN SICH EIN ERWACHSENER MENSCH SEINEN TRAUM ERFÜLLEN UND WAS WÄRE,AUCH WENN ES WEHTUT DER GERINGERE " VERLUST.."

     

     

     

     

    Lieber Yener, vielen Dank für deinen Beitrag. 

     

    Du scheinst ein sehr reflektierter Mensch zu sein, das fiel mir auch in anderen Diskussions-Runden schon auf. Ich gehe auch mit dir einig, zum grossen Teil, aber nicht in Allem. 

     

    Du nimmst das Beispiel von den Kindern, die sich entscheiden müssen. Das ist genau die Erziehung, die wir wahrscheinlich alle mehr oder weniger durchlaufen haben. Bei uns sagt man auch: man kann nicht den Fünfer und das Weggli (Brötchen) haben.
    Das stimmt in vielen Lebensbereichen und es ist wichtig, dass man sich für etwas entscheidet und sich dann zu dieser Entscheidung "committed".

     

    Es geht bei meiner Fragestellung nicht darum, dass man sich nicht entscheiden will, nicht festlegen will, weil man soooo viele andere tolle Möglichkeiten hat oder suggeriert bekommt.

    Es geht um tiefe, innere Seelenbedürfnisse, um Anteile, die gelebt werden wollen.

     

    Nun habe ich schon vor sehr langer Zeit bemerkt, dass die meisten Menschen ihre Wünsche / Träume sterben lassen, weil sie "unrealistisch" sind. 

    Mein Partner ist auch so.

    Also geht man den vernünftigen Weg, den realistischen, und schiebt das Ziehen in seiner Seele auf die Seite. Bis man es nicht mehr spürt. Dies kann über Verhärtung der Seele erfolgen oder über Ablenkungen... Drogen, Sport, Sex, Arbeit, you name it.

     

    Wenn man jedoch ein bisschen feinfühlig ist, spürt man dieses leise Ziehen immer.

     

    Ich habe auch gelernt, dass man oft zu früh etwas abhakt, weil es "unrealistisch" ist. 

    Mein Ansatz ist ein anderer: Zuerst habe ich einen Wunsch, Traum etc. Dann prüfe ich die verschiedenen Möglichkeiten, wie ich dahin komme kann. 

    Wenn der Reality Check ergibt, dass es WIRKLICH unrealistisch ist in dieser Inkarnation ODER der Preis zu hoch ist (z.B. den geliebten Partner zu verlieren), dann lasse ich davon ab oder formuliere neu. 

    Aber so habe ich es wenigstens für mich überprüft und kann es dann entspannt zur Seite legen.

     

    Kannst du damit was anfangen?

    Liebe Grüsse

    Claudia

    @Auch dir ein Dankeschön..

     

    Ich habe nicht soviel Zeit und möchte es Relativ kurz Fassen..

    Menschen Leben,Leiden ,sind glücklich und Sterben mit Entscheidungen..Ein Leben ohne Entscheidung ist einem Befinden gleich,der Menschen in den Zustand versetzt,in einer Art Zwischen Welt zu sein..einem Vakuum,indem ein Bezug zu alles und nichts ist.. Entscheidungen basieren meist auf Ziele,auf ein Ergebnis hin zu Arbeiten, oder einen Bestimmten weg einzuschlagen..

     

    Ein Dichter Sagte es mal so..

     

    " Ein Segelschiff das keinen Zielhafen hat,dem ,nützen alle Winde nicht " 

     

    Wünsche angenehmen Abend..🤗

  • 18.04.24, 17:20

     

    Ute:

    Meine Tochter (28) ist mit ihrem Verlobten aktuell auf Langzeitreise. Erst gestern haben wir wieder einmal 1,5 Std. telefoniert und sie erzählt mir, wie sehr die Reise sie verändert, wie sehr sie das Leben in Deutschland in Frage stellen, wie sehr sie dieses sinngemäße "arbeiten, um Geld zu verdienen, um damit Dinge zu kaufen, mit denen man Leute beeindrucken will, die einem eigentlich gar nicht wirklich viel bedeuten, ..." nicht mehr wollen. 

     

    Ich kann das sehr gut verstehen, denn ich habe in meinem Leben ziemlich viel funktionieren müssen. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen stolz darauf, dass ich sie offensichtlich doch auch ein wenig rebellisch geprägt habe - sie darf das!

     

    Sie sagt, dass sie beide nicht viel (Geld) brauchen, um glücklich zu sein, sagt aber im nächsten Augenblick, wie anstrengend das Reisen in dem kleinen, langsamen und lauten Bus (von IVECO) ist. Das zeigt nur, dass ein wenig Komfort eben doch gerne gesehen ist und genau dies würde sich auch zeigen, wenn sie fest irgendwohin auswandern. Zuerst ist man zufrieden mit der kleinen Hütte am Meer, aber der erste Sturm, der irgendwas zerstört, treibt dann zum Ausbau an.

     

    Sollte dann irgendwann Nachwuchs kommen, so leiten die inneren Triebe der Versorgung zur Erweiterung an. Zumindest habe ich das so erlebt. Kann man gänzlich aus seiner Konditionierung aussteigen?

     

    Ich hätte auch gerne die eierlegende Wollmilchsau, aber das Leben besteht aus Kompromissen und alles hat seinen Preis. 

     

    Mein Verfallsdatum nähert sich unaufhörlich und auch ich stelle mir mehr und mehr die Frage, was ich mit der verbleibenden Restlaufzeit noch anfangen will. Was ist wirklich wichtig? Am Ende des Leben zählt nicht, was ich alles geschaffen habe, wo ich war und was ich gesehen habe. Es zählt, wie verbunden ich mit Menschen war. Geht Verbundenheit zusammen mit Unterwegssein oder Entfernung?

    Liebe Ute, auch ein ganz toller Beitrag, vielen Dank fürs teilen. 

     

    Ich kann das alles bestätigen. Ich war immer eine unruhige Seele, habe unzählige Male den Wohnort gewechselt (damit das Beziehungsnetz) und bin viel gereist, auch oft und gerne alleine.

    Dadurch habe ich aus meiner Sicht einen enormen Erfahrungsschatz gewonnen, denn ich bin so vielen Menschen begegnet und musste mich immer wieder neu anpassen.

     

    ABER - der Preis ist hoch.

     

    Denn die alten Beziehungen führen ihr Leben auch ohne dich weiter und du bist auf einmal nicht mehr Bestandteil, du bist nur noch ein gelegentlicher Besucher.

     

    Wenn man, wie ich, diese 2 Seelen in der Brust hat, kann das schmerzhaft sein. 

    Ohne tiefe Bindung ist man einfach einsam. Und tiefe Bindungen baut man sorgfältig und über lange Zeit auf und man muss sie regelmässig pflegen und füttern.

    Das geht meiner Erfahrung nach nur analog, also im Beisammensein, nicht über social media oder Zoom.

     

    Ich würde gerne noch mehr schreiben, muss aber jetzt ausser Haus.

     

    Zum Abschluss noch ein Satz einer sehr lieben Freundin aus USA (leider letztes Jahr gestorben): Am Ende des Tages weiss man nicht mehr, was ein Mensch alles zu dir gesagt hat. Aber man erinnert sich immer daran, wie man sich im Zusammensein mit ihm GEFÜHLT hat...

  • 18.04.24, 17:09

     

    Yener:

    Zum Leben gehört es ( Leider- oder besser so ) dazu das Menschen nicht alles haben können was sie sich vom Herzen wünschen..Aus meiner Lebenserfahrung heraus kann ich getrost Sagen, das es sehr selten ist das MENSCHEN vollends Glücklich sind..Reichtum REICHT nicht zum Glücklich sein.Die selbstmordrate bei Reichen ist Prozentual genauso hoch wie bei ARMEN oder dem Mittelstand.. und die wenigen die Glücklich sind führen oft ein Leben ,das wir im allgemeinen als unspektakulär oder Einfach und genügsam bezeichnen würden.. 

     

     

    Einstein sagte mal, das Menschen immer versuchen sollten Beispiele für Meinungen oder Erklärungen zu Benennen.Ich würde hierzu ein kleines Kind erklären wollen,dem zu Weihnachten gefragt wird was es sich wünscht..Und weil Kinder noch keinen direkten Bezug zu Geld haben und wie die Geschenke eigentlich entstehen,die sowieso vom öminösen Weihnachtsmann gebracht werden,was für die Erwachsenen gleichbedeutend wäre mit Zufall des Lebens,das es sich aus dem nichts Ergibt,wird das Kind ,hab's oft erlebt,das es MEHRERE WÜNSCHE hat und aufzählt..

     

    Was wird ihnen dann aber oft gesagt..

    NEIN DU MUSST DICH FÜR EINEN DER BEIDEN "ENTSCHEIDEN.."

    Und Kinder entscheiden sich dann auch, schwerfällig und gesichtsziehend aber sie Entscheiden sich..und wenn sie sich entschieden haben und das Geschenk bekommen,dann sind sie glücklich und vergessen den Verlust,des einstigen Wunsches..

    Weil eine Entscheidung für Klarheit der Gefühle sorgt..denn das Wort Entscheidung,bezieht sich ursprünglich auf ein Schwert ,das aus der Scheide gezogen wird um TATSACHEN zu schaffen.

    UND IM KONTEXT GESEHEN,MIT WELCHER ENTSCHEIDUNG KANN SICH EIN ERWACHSENER MENSCH SEINEN TRAUM ERFÜLLEN UND WAS WÄRE,AUCH WENN ES WEHTUT DER GERINGERE " VERLUST.."

     

     

     

     

    Lieber Yener, vielen Dank für deinen Beitrag. 

     

    Du scheinst ein sehr reflektierter Mensch zu sein, das fiel mir auch in anderen Diskussions-Runden schon auf. Ich gehe auch mit dir einig, zum grossen Teil, aber nicht in Allem. 

     

    Du nimmst das Beispiel von den Kindern, die sich entscheiden müssen. Das ist genau die Erziehung, die wir wahrscheinlich alle mehr oder weniger durchlaufen haben. Bei uns sagt man auch: man kann nicht den Fünfer und das Weggli (Brötchen) haben.
    Das stimmt in vielen Lebensbereichen und es ist wichtig, dass man sich für etwas entscheidet und sich dann zu dieser Entscheidung "committed".

     

    Es geht bei meiner Fragestellung nicht darum, dass man sich nicht entscheiden will, nicht festlegen will, weil man soooo viele andere tolle Möglichkeiten hat oder suggeriert bekommt.

    Es geht um tiefe, innere Seelenbedürfnisse, um Anteile, die gelebt werden wollen.

     

    Nun habe ich schon vor sehr langer Zeit bemerkt, dass die meisten Menschen ihre Wünsche / Träume sterben lassen, weil sie "unrealistisch" sind. 

    Mein Partner ist auch so.

    Also geht man den vernünftigen Weg, den realistischen, und schiebt das Ziehen in seiner Seele auf die Seite. Bis man es nicht mehr spürt. Dies kann über Verhärtung der Seele erfolgen oder über Ablenkungen... Drogen, Sport, Sex, Arbeit, you name it.

     

    Wenn man jedoch ein bisschen feinfühlig ist, spürt man dieses leise Ziehen immer.

     

    Ich habe auch gelernt, dass man oft zu früh etwas abhakt, weil es "unrealistisch" ist. 

    Mein Ansatz ist ein anderer: Zuerst habe ich einen Wunsch, Traum etc. Dann prüfe ich die verschiedenen Möglichkeiten, wie ich dahin komme kann. 

    Wenn der Reality Check ergibt, dass es WIRKLICH unrealistisch ist in dieser Inkarnation ODER der Preis zu hoch ist (z.B. den geliebten Partner zu verlieren), dann lasse ich davon ab oder formuliere neu. 

    Aber so habe ich es wenigstens für mich überprüft und kann es dann entspannt zur Seite legen.

     

    Kannst du damit was anfangen?

    Liebe Grüsse

    Claudia

  • 18.04.24, 16:53

     

    Anastasia:

     

    Yener:

    Zum Leben gehört es ( Leider- oder besser so ) dazu das Menschen nicht alles haben können was sie sich vom Herzen wünschen..Aus meiner Lebenserfahrung heraus kann ich getrost Sagen, das es sehr selten ist das MENSCHEN vollends Glücklich sind..Reichtum REICHT nicht zum Glücklich sein.Die selbstmordrate bei Reichen ist Prozentual genauso hoch wie bei ARMEN oder dem Mittelstand.. und die wenigen die Glücklich sind führen oft ein Leben ,das wir im allgemeinen als unspektakulär oder Einfach und genügsam bezeichnen würden.. 

     

     

    Einstein sagte mal, das Menschen immer versuchen sollten Beispiele für Meinungen oder Erklärungen zu Benennen.Ich würde hierzu ein kleines Kind erklären wollen,dem zu Weihnachten gefragt wird was es sich wünscht..Und weil Kinder noch keinen direkten Bezug zu Geld haben und wie die Geschenke eigentlich entstehen,die sowieso vom öminösen Weihnachtsmann gebracht werden,was für die Erwachsenen gleichbedeutend wäre mit Zufall des Lebens,das es sich aus dem nichts Ergibt,wird das Kind ,hab's oft erlebt,das es MEHRERE WÜNSCHE hat und aufzählt..

     

    Was wird ihnen dann aber oft gesagt..

    NEIN DU MUSST DICH FÜR EINEN DER BEIDEN "ENTSCHEIDEN.."

    Und Kinder entscheiden sich dann auch, schwerfällig und gesichtsziehend aber sie Entscheiden sich..und wenn sie sich entschieden haben und das Geschenk bekommen,dann sind sie glücklich und vergessen den Verlust,des einstigen Wunsches..

    Weil eine Entscheidung für Klarheit der Gefühle sorgt..denn das Wort Entscheidung,bezieht sich ursprünglich auf ein Schwert ,das aus der Scheide gezogen wird um TATSACHEN zu schaffen.

    UND IM KONTEXT GESEHEN,MIT WELCHER ENTSCHEIDUNG KANN SICH EIN ERWACHSENER MENSCH SEINEN TRAUM ERFÜLLEN UND WAS WÄRE,AUCH WENN ES WEHTUT DER GERINGERE " VERLUST.."

     

     

     

     

    Bin mit allem einig, Yener und so schön geschrieben....

    Und doch ist es für mich so nicht ganz stimmig.

    Vielleicht auch, weil ich Frau bin?! Oder bereits älter bin?! Ich weiss es nicht genau. 

    Es ist zwar absolut richtig, dass Liebe eine bewusste Entscheidung ist! Man liebt trotzdem. Weil man zu irgendeinem Zeitpunkt, eine bewusste Entscheidung für den Menschen getroffen hat. Und dies auch jeden Tag von Neuem tun sollte. Perfektion und die Erfüllung aller Wünsche...sowas ist nicht sehr realistisch.

    Und trotzdem gibt es im Verlauf des Zusammenseins, Älterwerdens einen Prozess. Altersbedingt. Berufsbedingt. Etc. 
    Sowohl der Mann wie die Frau entwickeln sich (hoffentlich) weiter, werden sich eigener Bedürfnisse, eigener Träume, etc. bewusster.

    Es ist wirklich sehr schwer zu realisieren, dass man grundsätzlich glücklich in der Beziehung ist - und trotzdem nicht vollkommen erfüllt. Und ich glaube, gerade bei Frauen, die oft jahrelang um die Bedürfnisse der eigener Familie und Kinder kreisen, verschärft sich dieser innere Druck, wenn die familiären Pflichten weniger werden und mehr Zeit für Selbstreflektion, und damit die Auseinandersetzung mit eigenen Bedürfnissen, Träumen, Wünschen.

    Diese Phase wird oft von Männern belächelt - typische Wechseljahre etc.. 

    Aber in Grunde genommen ist es u.a. did gesunde Erkenntnis, dass im hier und jetzt sich der Spalt für eigene Träume und Ziele eröffnet. Und wenn der Mann in dieser Phase völlig konträr tickt, total zufrieden mit seinen alltäglichen Ritualen und der kleinen, schönen Welt, welche die Frau mit ihren komischen Ideen nun gefährden will...

    Dann ist das der Moment, wo oft die von aussen betrachtet toll funktionierenden, langjährigen Partnerschaften daran zerbrechen können. 

    Darum mein Rat: Wenn die Beziehung grundsätzlich grücklich ist. Dann nicht zwischen den eigenen Bedürfnissen und der Beziehung abwägen. Auch die eigenen Träume nicht zu Gunsten der Beziehung aufgeben. Sondern die Möglichkeit suchen, eigene Träume eigenständig innerhalb der Beziehung zu erfüllen. 
    Solange diese Träume mit der Partnerschaft vereinbar sind (niemand will plötzlich offene Beziehung nach jahrelanger Monogamie leben o.ä.), ist ein eigenständiges sich auf den Weg machen und mehrere Monate oder Wochen alleine rumreisen, im Endeffekt gesünder und weniger belastend für die Beziehung. 

    Und vielleicht eröffnet das sogar neue gemeinsame Wege. 

    Fantastisch formuliert, genauso sehe ich es auch. Vielen Dank, Anastasia!

  • 18.04.24, 16:51

     

    Anastasia:

     

    Claudia:

     

    So kann man das nicht sagen, das ist eine Frage der Perspektive. Sein Aktivitätsniveau ist sehr hoch, das Spektrum sehr breit, aber die Natur der Aktivitäten ist eine andere.... Ich ziehe für mein Leben gern auch mal ohne festen Zeit- und Aktivitätenplan ins Leben hinaus und schaue, was da kommt, mache dann das daraus, was gerade anliegt.

    Ich hab Deine Beiträge bisher still verfolgt. Erkenne mich in einigen Deiner Gedanken/Deinem inneren Hin und Hergerissen Sein wieder...

     

    Dir liegt eindeutig viel an der Beziehung zu Deinem Partner. Und anscheindend ist ansonsten alles gut zwischen euch, bis zu Deinem Fernweh, welches unbefriedigt bleibt

    Du hast eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wenn Du erfüllt und glücklich mit Deinem Partner zusammenbleiben willst:

     

    Aus seinem Aktivitätenkreis, irgendetwas finden, was euch beide total ausfüllt, und Dein Fernweh somit schmälert oder sogar ganz verschwinden lässt (Motorrad Touren?!, Städtereisen...was weiss ich).

     

    Oder Du folgst ganz mutig und abenteuerlustig sowie völlig eigenständig Deinen Träumen und Deinem Fernweh. Bist halt für einige Wochen oder Monate alleine in der Welt unterwegs. Und da Du alt genug bist, wir mittlerweile zumindest theoretisch die Gleichberechtigung alle leben, sowie unser Zeitalter sämtliche technischen Möglichkeiten der Kommunikation bereithält, egal wo Du Dich gerade auf der Welt befindest, ist das ohne Probleme auch innerhalb einer Partnerschaft für einige Wochen und Monate problemlos möglich. 

    Vielleicht belebt es sogar euere Beziehung.

    Und wenn Du erfüllt und glücklich mit vielen Abenteuergeschichten im Gepäck zurückkommst, die Du mit dem Partner teilen kannst, weckt es bestenfalls sogar seinen Mut und seine Neugierde. 

     

    Und wenn nicht, dann hast Du dafür gesorgt, dass Du Dein Leben mit für Dich wichtigen Inhalten füllst, die Dich persönlich glücklich, auf Dich selber stolz und erfüllt zurückblicken lassen. 

     

    Was definitiv für mich mittlerweile keine Option mehr ist, ist für andere (inkl. Kinder und Partner) völlig auf meine eigenen Träume zu verzichten. Oder meine Träume und Pläne in die Warteschleife zu parken.

    Aus eigener Erfahrung kann ich auch davon abraten, dem Partner zu sehr die eigenen Interessen schmackhaft machen zu wollen... 

    Nur wenige Menschen haben das grosse Glück, innerhalb ihrer Partnerschaft alle Seiten ihrer Persönlichkeit gemeinsam ausleben zu können. 

    Das muss man einfach an irgendeinem Punkt akzeptieren, genauso wie die Tatsache, dass der Partner nicht für das eigene Glück verantwortlich ist!

    Liebe Anastasia, ich bin zu 100% d'Accord mit dir! Genauso sehe ich es auch. Vielen lieben Dank für das Teilen deiner Gedanken. Claudia

  • 18.04.24, 15:22

     

    Ute:

     

    Anastasia:

     

    Deinen letzten Satz/die Frage: Geht Verbundenheit zusammen mit Unterwegssein oder Entfernung?

    Eine grossartige Frage. Darüber muss ich erst mal nachdenken.

     

    Ich verfolge auf YT u.a . ein wenig Sabrina Fox. Die ist 65, war wohl mal mit einem Amerikaner verheiratet und ihre erwachsene Tochter lebt drüben und hat mittlerweile 2 Kinder. Sie selbst ist schon vor Jahren wieder zurück nach D gegangen, hat ihr Leben mit einem Künstler geteilt, der kürzlich verstorben ist.

     

    Sie erwähnt immer wieder die innige Verbundenheit der getrennt-gepatchworkten Familie, erzählt von ihren Besuchen drüben und dem Webkontakt. Da kommt irgendwas nicht bei mir an.

     

    Wenn ich mir vorstelle, dass ich meine Enkelkinder nur über die Kamera sehe und mit ihnen sprechen kann, dann fehlt mir da die körperliche Berührung. Ich vermisse meine Tochter jetzt schon so sehr! Sorry, ich möchte gerne nicht egoistisch sein, aber sie fehlt mir :( Und das kann auch keine andere Begegnung oder Umarmung ersetzen!

    Ist doch schön, eine Oma im Ausland zu haben, wo man sich gegenseitig besuchen kann. Verbunden ist man im Herzen und über Landesgrenzen hinaus. Die körperliche Nähe lässt sich auch anders kompensieren.

  • 18.04.24, 12:43

     

    Anastasia:

     

    Deinen letzten Satz/die Frage: Geht Verbundenheit zusammen mit Unterwegssein oder Entfernung?

    Eine grossartige Frage. Darüber muss ich erst mal nachdenken.

     

    Ich verfolge auf YT u.a . ein wenig Sabrina Fox. Die ist 65, war wohl mal mit einem Amerikaner verheiratet und ihre erwachsene Tochter lebt drüben und hat mittlerweile 2 Kinder. Sie selbst ist schon vor Jahren wieder zurück nach D gegangen, hat ihr Leben mit einem Künstler geteilt, der kürzlich verstorben ist.

     

    Sie erwähnt immer wieder die innige Verbundenheit der getrennt-gepatchworkten Familie, erzählt von ihren Besuchen drüben und dem Webkontakt. Da kommt irgendwas nicht bei mir an.

     

    Wenn ich mir vorstelle, dass ich meine Enkelkinder nur über die Kamera sehe und mit ihnen sprechen kann, dann fehlt mir da die körperliche Berührung. Ich vermisse meine Tochter jetzt schon so sehr! Sorry, ich möchte gerne nicht egoistisch sein, aber sie fehlt mir :( Und das kann auch keine andere Begegnung oder Umarmung ersetzen!

  •  

    Ute:

    Meine Tochter (28) ist mit ihrem Verlobten aktuell auf Langzeitreise. Erst gestern haben wir wieder einmal 1,5 Std. telefoniert und sie erzählt mir, wie sehr die Reise sie verändert, wie sehr sie das Leben in Deutschland in Frage stellen, wie sehr sie dieses sinngemäße "arbeiten, um Geld zu verdienen, um damit Dinge zu kaufen, mit denen man Leute beeindrucken will, die einem eigentlich gar nicht wirklich viel bedeuten, ..." nicht mehr wollen. 

     

    Ich kann das sehr gut verstehen, denn ich habe in meinem Leben ziemlich viel funktionieren müssen. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen stolz darauf, dass ich sie offensichtlich doch auch ein wenig rebellisch geprägt habe - sie darf das!

     

    Sie sagt, dass sie beide nicht viel (Geld) brauchen, um glücklich zu sein, sagt aber im nächsten Augenblick, wie anstrengend das Reisen in dem kleinen, langsamen und lauten Bus (von IVECO) ist. Das zeigt nur, dass ein wenig Komfort eben doch gerne gesehen ist und genau dies würde sich auch zeigen, wenn sie fest irgendwohin auswandern. Zuerst ist man zufrieden mit der kleinen Hütte am Meer, aber der erste Sturm, der irgendwas zerstört, treibt dann zum Ausbau an.

     

    Sollte dann irgendwann Nachwuchs kommen, so leiten die inneren Triebe der Versorgung zur Erweiterung an. Zumindest habe ich das so erlebt. Kann man gänzlich aus seiner Konditionierung aussteigen?

     

    Ich hätte auch gerne die eierlegende Wollmilchsau, aber das Leben besteht aus Kompromissen und alles hat seinen Preis. 

     

    Mein Verfallsdatum nähert sich unaufhörlich und auch ich stelle mir mehr und mehr die Frage, was ich mit der verbleibenden Restlaufzeit noch anfangen will. Was ist wirklich wichtig? Am Ende des Leben zählt nicht, was ich alles geschaffen habe, wo ich war und was ich gesehen habe. Es zählt, wie verbunden ich mit Menschen war. Geht Verbundenheit zusammen mit Unterwegssein oder Entfernung?

     

    Deinen letzten Satz/die Frage: Geht Verbundenheit zusammen mit Unterwegssein oder Entfernung?

    Eine grossartige Frage. Darüber muss ich erst mal nachdenken.

  • 18.04.24, 11:00

    Meine Tochter (28) ist mit ihrem Verlobten aktuell auf Langzeitreise. Erst gestern haben wir wieder einmal 1,5 Std. telefoniert und sie erzählt mir, wie sehr die Reise sie verändert, wie sehr sie das Leben in Deutschland in Frage stellen, wie sehr sie dieses sinngemäße "arbeiten, um Geld zu verdienen, um damit Dinge zu kaufen, mit denen man Leute beeindrucken will, die einem eigentlich gar nicht wirklich viel bedeuten, ..." nicht mehr wollen. 

     

    Ich kann das sehr gut verstehen, denn ich habe in meinem Leben ziemlich viel funktionieren müssen. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen stolz darauf, dass ich sie offensichtlich doch auch ein wenig rebellisch geprägt habe - sie darf das!

     

    Sie sagt, dass sie beide nicht viel (Geld) brauchen, um glücklich zu sein, sagt aber im nächsten Augenblick, wie anstrengend das Reisen in dem kleinen, langsamen und lauten Bus (von IVECO) ist. Das zeigt nur, dass ein wenig Komfort eben doch gerne gesehen ist und genau dies würde sich auch zeigen, wenn sie fest irgendwohin auswandern. Zuerst ist man zufrieden mit der kleinen Hütte am Meer, aber der erste Sturm, der irgendwas zerstört, treibt dann zum Ausbau an.

     

    Sollte dann irgendwann Nachwuchs kommen, so leiten die inneren Triebe der Versorgung zur Erweiterung an. Zumindest habe ich das so erlebt. Kann man gänzlich aus seiner Konditionierung aussteigen?

     

    Ich hätte auch gerne die eierlegende Wollmilchsau, aber das Leben besteht aus Kompromissen und alles hat seinen Preis. 

     

    Mein Verfallsdatum nähert sich unaufhörlich und auch ich stelle mir mehr und mehr die Frage, was ich mit der verbleibenden Restlaufzeit noch anfangen will. Was ist wirklich wichtig? Am Ende des Leben zählt nicht, was ich alles geschaffen habe, wo ich war und was ich gesehen habe. Es zählt, wie verbunden ich mit Menschen war. Geht Verbundenheit zusammen mit Unterwegssein oder Entfernung?

  • 17.04.24, 09:35

    Hallo Zusammen, das finde ich ein tolles Thema - beschäftigt es mich doch ab und zu:) Ich lebe ziemlich abgelegen - was mir gefällt - und doch wünsche ich mir eine Abwechslung. Sei es mit Menschen oder mit einer anderen Umgebung. Ich bin zufrieden, wenn ich ab und zu eine andere Welt einatmen kann. Ich finde es ist sehr wertvoll, wenn man den Ausgleich findet und spührt wenn es wieder so weit ist, die Seiten zu wechseln. Ich finde es bereichernd und zufriedenstellend. Das Selbst kommt zur Geltung und erstarkt an diesen Wechseln. 

     

  •  

    Frank:

     Für sich selbst eine Oase schaffen, die Ausgangsbasis für viele Trips ist. Dann ist man für den Moment sesshaft und kann flexibel starten.  Leider muss bei manchen erst etwas passieren, damit sie begreifen zu leben. 

    Und manche Menschen sind einfach sehr genügsam oder bereits zufrieden. Nich jeder braucht, will oder kann in die weite Welt hinaus. Vielleicht sind das genau die Menschen, die unterm Strich zufriedener sind. 

  • 17.04.24, 07:26

     

    Yener:

    Die Welt kann sich nur ändern wenn sich die Welt des Einzelnen ändert und dies kann niemand außer die Eigene Person..

     

    Da ist es wieder: "Wenn jeder vor der eigenen Türe kehrt, ist überall gekehrt." :-)

  • 16.04.24, 23:47

     Für sich selbst eine Oase schaffen, die Ausgangsbasis für viele Trips ist. Dann ist man für den Moment sesshaft und kann flexibel starten.  Leider muss bei manchen erst etwas passieren, damit sie begreifen zu leben. 

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