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  • Sonja (20.02.2021 10:23):

    @Trudeliese

    Was wäre, wenn wir uns auf ein Gegenüber einlassen und einem Menschen begegnen?  Auch wenn sich herausstellt, dass die Werte nicht gut kompatibel sind und wir uns wieder verabschieden- was haben wir verloren? 

    Leicht gesagt Trudeliese. 

    Da muss aber im ersten Kontakt (zuerst Profil, dann Schreiben) irgend etwas dasein, das mich anspricht. 

    Hier gibt es hunderte Profile in meiner Umgebung und in meinem Altersbereich.

    Wenn ich jeden treffe, bräuchte ich mehr als ein Leben und würde meine gesamte Freizeit mit Dating verbringen. 

    Also nach irgendetwas muss ich auswählen. 

    Ja klar... aber nach meiner Erfahrung finden dann gar nicht so viele Treffen statt 😉...

    Ich muss mich da selber an der Nase nehmen. Frau hat natürlich schon ein paar Faktoren, die gar nicht gehen, wir haben ja Lebenserfahrung! Zum Glück. Und der potenzielle Partner/Partnerin muss gefallen auch...

    Aber ich denke, ein bisschen mehr Offenheit wäre sicher nicht so schlecht.  Und vielleicht täusche ich mich - aber ich finde, Frauen sind da prinzipiell sowieso viel offener. 🤷🏻‍♀️

  • @Trudeliese

    Was wäre, wenn wir uns auf ein Gegenüber einlassen und einem Menschen begegnen?  Auch wenn sich herausstellt, dass die Werte nicht gut kompatibel sind und wir uns wieder verabschieden- was haben wir verloren? 

    Leicht gesagt Trudeliese. 

    Da muss aber im ersten Kontakt (zuerst Profil, dann Schreiben) irgend etwas dasein, das mich anspricht. 

    Hier gibt es hunderte Profile in meiner Umgebung und in meinem Altersbereich.

    Wenn ich jeden treffe, bräuchte ich mehr als ein Leben und würde meine gesamte Freizeit mit Dating verbringen. 

    Also nach irgendetwas muss ich auswählen. 

  • @Werner aus Wels

    Darum sind Werte für mich ja eine Illusion. Weil sobald Du Nackt bist als Mensch wie Du wirklich bist.  Ein ganz anderer Mensch vor Dir steht als Vorher. 

    Werte sind unser Lebensantrieb als höhere Lebewesen. Werte bestimmen unsere Ziele im Leben.

    Haben wir keine Werte und Ziele, so sind wir ausschließlich durch unsere Triebe bestimmt und dann unterscheidet uns nichts von unseren genetischen Verwandten den Schimpansen und den Orang Utangs.

    Wusstet ihr, dass wir genetisch irgendwo zwischen Schimpanse und Orang Utang stehen? Schimpansen und Orang Utang sind genetisch voneinander weiter entfernt als wir jeweils von den beiden.

    Was also macht es aus ein Menschenaffe der Gattung "Mensch" zu sein? 

  • 19.02.21, 21:19 - Zuletzt bearbeitet 19.02.21, 21:22.

    Sonja (18.02.2021 10:34):

    Kennt Ihr die Stachelschwein Parabel von Schopenhauer?

    Aus Wiki:

    Inhalt

    An einem kalten Tag entwickelt eine Gruppe Stachelschweine ein allen gemeines Wärmebedürfnis. Um es zu befriedigen, suchen sie die gegenseitige Nähe. Doch je näher sie aneinanderrücken, desto stärker schmerzen die Stacheln der Nachbarn. Da aber das Auseinanderrücken wieder mit Frieren verbunden ist, verändern sie ihren Abstand, bis sie die erträglichste Entfernung gefunden haben.

    Interpretation

    In einer abstrakten Lesart wird die Optimierung einer komplexeren Situation beschrieben, jedoch bietet Arthur Schopenhauer im Anschluss an die Erzählung eine eigene Interpretation an: Die Stachelschweine repräsentieren die Menschen. Ihr Bedürfnis nach Solidarität und Gemeinschaft lässt sie die Nähe ihrer Mitmenschen suchen. Gleichzeitig werden sie aber von deren schlechten Charaktereigenschaften abgestoßen.

    Im Spannungsfeld zwischen diesen Polen wird durch das Gebot von Höflichkeit und Sitte (bis hin zu Vorschriften, Gesetzen etc.) ein Gleichgewicht hergestellt. So wird das Solidaritätsbedürfnis nicht vollkommen, sondern nur so weit befriedigt, dass der Vorteil (Wärme, Eintracht) den damit zwingend verbundenen Nachteil (Stacheln, Streit) noch überwiegt.

    Somit enthält die Parabel eine Moral und gibt den Hinweis, einen „gesunden Abstand“ zu wahren, denn, je näher man sich kommt, desto mehr unangenehme Eigenschaften treten zum Vorschein. Ein gewisses Maß an gesellschaftlichen Interaktionen sollte man jedoch beibehalten, um einen einsamen Lebensweg zu vermeiden.

    Liebe Sonja,

    Wärme ohne Nähe zu geben.

    Ist keine Wärme. Meine Empfindung dazu ist.

    Die Stacheln sind für mich ein Synonym für Ängste. Jeder Stachel ist eine Angst.

    Wenn jeder Stachel abgebaut ist. Stehen Wir Nackt zu einander. Es wird weder gestichelt aufgestachelt. Sondern Alles lebt in Harmonie.

    Jedoch dann gibt es noch die Anderen. Mit Ihren Stacheln. Die natürlich Nacktheit als Provokation ansehen.

    Darüber legt sich jedoch bei wahrer Nacktheit ein Netz der wahren Liebe. Welches Transparent ist. Jedoch gegen Alle Ängste der Menschen immun ist. Dazu kommt Erfolg und Glück. 

    Verstehe die Ängste der Menschen und Du verstehst mit Liebe diesen Ängsten zu begegnen.

    Das Schopenhauer beschrieben hat. Wie der Mensch sein kann. Und Warum er sie was tut. Hat mit diesen Ängsten. Wo dahinter unbefriedigende Bedürfnisse und Erfahrungen stehen. Zu tun. 

    Früher dachte Ich meine Wärme ist mein Schutzschild. Jedoch ist es meine Kälte die das Feuer in Mir in Zaum hält. Da wäre interessant warum Frauen so kühl wirken und Männer so warm. 

    Desto Näher man sich kommt. Desto unangenehmere Erscheinungen treten hervor. Kommt darauf an wieviele Stachel Ängste wer noch hat.

    Habe auch lange gedacht. Das tue Ich Mir nicht mehr an. Jedoch unangenehme Erscheinungen haben etwas mit Dir zu tun. 

    Sonst würdens nicht im Spiegel hervorkommen. Und da zeigt sich dann die wahre Liebe oder falschen Erwartungen um Bedürfnisse gestillt zu bekommen. 

    Für mich ist reflektieren ein Lebenselixier geworden. Es zeigt mir. Wo Ich glaube zu stehen. Jedoch in der Nähe zu einem Menschen zeigt sich das wahre innere Ich und Umgekehrt. Alleine Leben zu können ist die Lehre. Zu Zweit die Meisterprüfung. In der Familie das Schönste Glück auf Erden. Da habe Ich irgendwie total versagt. 

    Manchmal früher. Manchmal Später. Spüren tust das sofort bei Kontakt. Die Frage ist dann sprichst es an. Was für Mich die Essenz des Lebens ist. Reden nicht des Redens willens sondern um verstanden werden zu können. Und um Missverständnissen vorzubeugen.

    Darum ist es am Wichtigsten ehrlich zu sein. Und Jeder Jede weiss es Selber am Besten wie ehrlich Du Ich Er oder Sie waren. 

    Darum sind Werte für mich ja eine Illusion. Weil sobald Du Nackt bist als Mensch wie Du wirklich bist.  Ein ganz anderer Mensch vor Dir steht als Vorher. 

    Für manche ist das Licht das Angenehme. Für manche der Schatten das Reizvolle. Beides ergänzt sich jedoch nur. Und hat Ihre Berechtigung und Daseins Berechtigung. 

    Die Wirkungsweise des Körper - gibt auch deine Werte vor - Geist Bildung Angelernten Wissen Verständnis wirkt auf Körper - in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist und die Seele Quell des Lebens. Wo Verbindungen noch nicht geklärt wurden. Für mich steht alles in Harmonie. Um Gefunden zu werden ans Tageslicht zu kommen. 

  • Sonja (15.02.2021 20:40):

    @ Werner " Vor allem im Bereich der HR sind solche Modelle und Tests ein Thema, um eine Persönlichkeit einzuschätzen und zu beurteilen, ob sie ins Team passt oder nicht. Dabei finde ich das zu kurz gegriffen."

    (Für alle die den Begriff nicht kennen: HR heißt Human Ressources = Personalabteilung der Firmen)

    Unternehmen suchen für bestimmte Jobs ganz bestimmte Eigenschaften.

    Im Controlling zB. sind Personen gesucht die analytische Fähigkeiten haben. Habe das selbst erlebt bei meiner Nachfolgerin: Die war im Bewerbungsgespräch nicht schlecht, hatte aber überhaupt nicht die gesuchten Eigenschaften. Vielleicht hätte ein Test beiden Seiten 8 Monate miteinander Abplagen erspart.

    Persönlichkeitstests müssen nicht immer schlecht sein und nicht umsonst werden sie bei Unternehmen eingesetzt. 

    Was man andererseits tun kann: 

    • Sich selbst über seine Stärken und Schwächen klar werden
    • Kinder in Schulen in ethischem und analytischem Denken schulen - das ist immer mehr gefragt. - Das finde ich wichtiger als Latein lernen oder geschichtliche Jahreszahlen auswendig lernen.

    Ich denke, dass kritisches Hinterfragen, mit den richtigen Verhaltensregeln (wann und wie übe ich Kritik) auch in Beziehungen helfen würde.

    Neben einigermaßen übereinstimmenden Grundwerten (nicht alle), sollte man auch gute soziale Kompetenzen besitzen. Das um- und auf einer guten Beziehung?

    Ich stimme Sonja zu, dass Tests hilfreich sind - im Berufsleben sicher. Wobei sich kein Unternehmen alleine auf Tests verlassen würde. Das Bauchgefühl braucht es zusätzlich. Und wie es nicht ohne Bewerbungsgesprächen geht, kann ich nichts über eine Person sagen, der ich nicht persönlich begegnet bin, auch wenn das Profil noch so sehr übereinstimmen würde. 

  • Hallo liebe Leute, 

    ich würde es eigentlich toll finden, wenn wir uns trotz etwas fortgeschrittenem Alter die Zeit nehmen könnten, das gegenüber kennenzulernen und in der Begegnung zu erfahren und zu erspüren, welche Werte diesen Menschen ausmachen... Diese Partnerschafts- und Datingplattformen, in denen wie im Onlineshopping das möglichst passende Produkt schnell gefunden werden soll, finde ich zunehmend unbefriedigend.

    Was wäre, wenn wir uns auf ein Gegenüber einlassen und einem Menschen begegnen?  Auch wenn sich herausstellt, dass die Werte nicht gut kompatibel sind und wir uns wieder verabschieden- was haben wir verloren?  Ich denke, jede Begegnung kann zu einer wertvollen Erfahrung werden. 

    Es braucht ein bisschen Mut und Zeit. 🌷

  • 19.02.21, 19:40 - Zuletzt bearbeitet 19.02.21, 19:53.

    @ Werner

    Je intensiver das Gefühl der Verbundenheit (regelmäßige gemeinsame Gespräche, erfüllender Sex, gegenseitiges Vertrauen) desto größer die Liebe.

    Für Erich Fromm ist die Liebe "Arbeit"

    Hier eine schöne Zusammenfassung (Teil) seines Buches "Die Kunst des Liebens"

    Die Liebe ist für Erich Fromm sozusagen mit Arbeit verbunden. Denn, ist man nicht selbst aktiv daran beteiligt, wird sie scheitern. Fromm schreibt in seinem Buch, dass die Liebe eine "Aktivität" ist und kein "passiver Affekt". Das bedeutet für ihn, dass man sich weiterentwickeln und der Liebe nicht verfallen soll.

    Das heißt einfach ausgedrückt, dass in einer Partnerschaft die eigene Persönlichkeit entwickelt werden sollte. Passiv auf dem Sofa zu liegen und ein Couch-Potato zu werden, ist Gift für die Partnerschaft.

    Es gibt keine Erfüllung in einem Leben, wenn man sich nicht den anderen Menschen und vor allen Dingen den Partner anschaut. Die Liebe ist mit Demut, Disziplin und Glaube verbunden, laut Fromm. Es ist wichtig, den anderen auch objektiv zu kennen und anzunehmen.

    Um zu lieben und geliebt zu werden, heißt es, auch Verantwortungsgefühl zu haben und bereit zu sein für die Fürsorge des Partners. Jeder soll den Menschen so sehen, wie er ist. Das heißt für Erich Fromm, dass jeder Mensch einzigartig ist. Der Partner soll sich entfalten können.

    https://www.helpster.de/die-kunst-des-liebens-von-erich-fromm-zusammenfassung_190293

    @Werner

    Je intensiver die Liebe, umso größer die Erwartungen.

    Das klingt für mich sehr nach enttäuschter Liebe

  • 19.02.21, 19:27


    Je intensiver die Liebe, umso größer die Erwartungen.

  • @Schmidtchen

    Danke schön für den wunderschönen poetischen Text und das liebe Stachelschweinbild! 💕

  • 19.02.21, 17:49 - Zuletzt bearbeitet 19.02.21, 18:08.

    Gedanken vom Stachelschwein ... Gedanken von Ida S.

    Alles an mir wurde vom Leben geformt - um mich bestmöglich und sicher durch's Leben zu führen - im Einklang und in Balance mit mir und all den anderen um mich herum. Ja, ich habe ziemlich lange starke Stacheln an mir. Die schützen alle empfindlichen und verletzbaren Stellen an mir, mit denen ich nun mal vom Leben gedacht und ausgestattet wurde.

    Die Ida ist ein Stachelschwein.PNG

    Aber alle Stacheln sind nach hinten gerichtet. Darum kann ich mich auch nie mehr rückwärts bewegen - zurück in die Vergangenheit. Und ich bin auch sicher vor allen Gefahren und Bedrohungen, die hinter mir liegen. Aber nach vorne hin - da kann ich mich frei bewegen. Da ist mein Blick, da ist mein Weg und meine Zukunft.

    Und was mache ich nun in einer Partnerschaft?! 

    Sollte ich meine Stacheln kürzen oder ganz ablegen? Sollte ich sie durch weiche Borsten ersetzen? Nein ... das würde wohl keinem von uns beiden nützen.

    Auch du musst dir bitte alle deine Stacheln bewahren. Denn auch sie schützen dich. Und sie machen dich zu dem, der du eben nun mal bist ... ein einzigartiges Wesen, wunderschön und liebenswert.

    Bei dir lege ich gerne meine Stacheln an, um uns gegenseitig nicht zu verletzten. Aber die Stacheln werden immer an mir bleiben. Denn letztlich schützen sie uns beide - vor dem Außen, aber auch vor uns selbst.

    Und sei mal ehrlich - ist es nicht egal, wie nahe wir uns kommen können. Denn wir beide werden immer eigenständige Persönlichkeiten sein, die auch immer ihre Grenzen brauchen und bewahren werden. Und hätten wir auch nur eine nackte Haut, so wären wir doch immer noch getrennt - und sei es eben nur durch diese.

    So haben wir beide wunderbar gelernt, auf uns selbst zu achten; uns genau im rechten Maße das Gefühl von Freiheit, Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Und das alles, ohne dass sich einer von uns beiden seiner selbst verleugnen musste.

    Es ist schön, ein Stachelschwein zu sein ... gemeinsam mit dir, aber auch allein.

  • 19.02.21, 14:52

    @ Sonja, 

    stimmt ja alles was du schreibst. Wenn die Werte zu weit auseinander liegen, gibt es wahrscheinlich oft einen großen Diskussionsbedarf. 

    Für mich macht es einen Unterschied, ob man nur verschieden Ansichten hat, oder ob man seine Werte in der Partnerschaft und mit dem Partner ausleben möchte. 

    Als Beispiel, kann ich am Sonntag in die Kirche gehen und mein Partner hält das aus, obwohl Atheist oder muss er mir noch dem Kirchenbesuch eine Stunde lang erklären, warum es Gott eigentlich gar nicht geben kann? Ja dann wirds echt anstrengend in der Beziehung! 

    Darum mein Kommentar mit Akzeptanz. 

  • Zur Stachelschwein Parabel die ich unten gebracht habe.

    Ich hatte mir hier etwas Widerspruch erwartet.

    Seid ihr wirklich damit einverstanden?

    Somit enthält die Parabel eine Moral und gibt den Hinweis, einen „gesunden Abstand“ zu wahren, denn, je näher man sich kommt, desto mehr unangenehme Eigenschaften treten zum Vorschein. Ein gewisses Maß an gesellschaftlichen Interaktionen sollte man jedoch beibehalten, um einen einsamen Lebensweg zu vermeiden.

    Ein gewisses Maß an Abstand, damit man nicht streitet? Echt?

    Ist es nicht so, dass man erst durchs Reden zsammkommt?

    Dass man aus Kritik beidseitig lernt?

    Dass man durch Interaktion andere Sichtweisen bekommt?

    Dass man an seinen eigenen sozialen Fähigkeiten lebenslang arbeiten kann? 

  • 19.02.21, 09:45 - Zuletzt bearbeitet 19.02.21, 10:38.

    @ Maria 

    Das "Zauberwort" heißt Akzeptanz. 

    Dann klappt es auch mit der frommen FPÖ Wählerin. 😉

    Zum ersten sag ich ja, zum zweiten nein.

    Ja, man kann Eigenheiten beim Partner akzeptieren, die man sonst nicht mag.

    Diese Eigenheiten dürfen den Grundwerten zumindest nicht widersprechen.

    Wenn Dein Grundwerte u.a. "Toleranz" und "Sozialer Beitrag" sind (sind bei mir ganz wichtige Themen), dann funktioniert das andere Extrem überhaupt nicht.

    Ich würde aber auch nicht sagen, dass das "Gegenteil" immer falsch ist.

    Wenn der eine unordentlich ist und der andere sehr ordentlich, dann kann man Regeln und Grenzen aufsetzten, wie es trotzdem klappt.

    Da denke ich zum Beispiel an meine Teenagertochter. Ich selbst mag es nicht, wenn  Sachen am Boden rumliegen, ihr ist das derzeit völlig egal. - Was sie in ihrem Zimmer macht, ist ihre Sache, ich mache die Tür zu und sehe es nicht. Kleinigkeiten muss ich nicht sofort kritisieren - wenns zu viel ist, warte ich auf den richtigen Zeitpunkt und bitte sie, zB. die Handtücher im Bad aufzuheben.

    DAS funktioniert.

    Wenn jemand eine schwulenfeindliche Bemerkung macht, finde ich das abstoßend. Dieser Mensch muss damit rechnen, dass ich jede derartige Bemerkung kritisieren werde und zwar sofort, da gibt es kein Abwarten auf den richtigen Moment. - Liebe kann sich da bei mir auch nicht entwickeln, denn das ist gegen meine Grundwerte.

    Bei den Interessen ist es viel einfacher:

    Wenn jemand ein begeisterter Kletterer ist und ich bin zwar auch sportlich, verbringe aber meine Freizeit lieber mit Lesen, so wird sich für beide ein Mittelweg finden (gelegentlich mitwandern, nicht aneinander klammern und dem anderen den Freiraum zugestehen).

    Aber: Dann sollte es andere Überschneidungen geben, wo man miteinander Zeit verbringt. Wieviel, das ist für jedes Paar individuell (manche haben gern mehr, manche lieber weniger Nähe).

    Bei allen Unterschiedlichkeiten in den Interessen, ist meiner Meinung nach aber das Wichtigste, dass man ausreichend gute soziale Fähigkeiten besitzt:

    Kritikfähigkeit, Bereitschaft Probleme anzusprechen, Versöhnlichkeit (sich entschuldigen und ehrliche Entschuldigungen annehmen), Aufmerksamkeit für den Anderen (= da fühlt sich der Andere geliebt), Zuhören können (= da fühlt man sich verstanden)

    Ich könnte jetzt nicht sagen, was davon das Wichtigste ist. Meiner Meinung nach ist es ein Mix:

    • Passende Grundwerte und nicht extrem entgegengesetzte (kenne Deine eigenen Grundwerte!)
    • Einige gemeinsame Interessen und ein Kompromiss bei wichtigen, nicht geteilten Interessen
    • Gute soziale Kompetenzen

  • 18.02.21, 17:41

    Das "Zauberwort" heißt Akzeptanz. 

    Dann klappt es auch mit der frommen FPÖ Wählerin. 😉

  • 18.02.21, 17:23

    Andreas (18.02.2021 12:20):

    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich möchte euch doch meine Meinung kund tun.

    Ich denke, dass Menschen über Anziehung und Vertrauen zueinander finden. Oftmals ist es die Oberfläche und leider ist diese scheinbar oft der einzige Wert. Wenn ich jemanden im Gespräch interessant finde, dann freue ich mich auf einen nächsten Kontakt. Mit der Zahl der Kontakte und guter Gespräche entsteht Vertrauen und damit kann es zu mehr kommen.

    Aber dieses Vertrauen ist doch auch leicht wieder zu zerstören. Nimm das extreme Beispiel, dass Du von der Angebeteten dann bestohlen wirst. Dann wird's wieder aus sein, mit dem Vertrauen.

    Die Werte sind gleichzusetzen mit Interessen. So treffen sich hier die Diskutanten, Wanderer, Kletterer, Paddler, etc, etc. Damit haben sie schon den gemeinsamen Wert der Freizeitgestaltung gefunden. Bei den Ausprägungen für die anderen Wert kommt es zu weiterer Annäherung oder eben Abgrenzung - im Gespräch und wenn man einander einzeln trifft.

    Eben nicht. Werte sind bei Weitem nicht mit Interessen gleichzusetzen. Obwohl natürlich manche Handlungen aus Werten entstehen. So wird sich eben ein FPÖ Anhänger nicht mit einer Grünen verstehen, eine "Kerzlschlickerin" nicht mit einem Atheisten, ein "Wissenschaftler" mit einem Esoteriker. Und so gibt's bis in Kleinste Dinge, die vom persönlichen Wertesystem beeinflusst werden.

    Ich denke nicht, dass jemand mithilfe irgendeines Buches ein so treffendes Bild seiner Selbst entwerfen kann, dass er mit jemandem der ein ähnliches Selbstbild hat automatisch gut harmoniert.

    Kurz - ich halte von derartigen "Hilfen" wenig bis nichts.

    Tatsächlich, eine Persönlichkeit ist derart komplex und auch von der jeweiligen Situation abhängig, dass man sie vollinhaltlich nicht mit irgendeinem Test erfassen könnte (nicht einmal mit den hochgradig komplexen gerichtsfesten psychologischen Tests). Aber genau darum geht's bei solchen Tests auch nicht ... sondern eben wie zu Beginn einmal geschrieben, primär darum sich selber zu erforschen und einen potentiellen Partner einmal die eigene Persönlichkeit (bzw. das eigene Selbstbild) einmal überhaupt halbwegs realistisch darstellen zu können. Und je klare ich mir selber über mich bin, desto klarer kann ich auch einen dazu passenden Partner suchen bzw. Inkompatibilitäten erkennen.

    Alles was hierzu passiert sind sowieso nur Hilfen, die es halt (viel) besser machen können, aber trotzdem keine Garantie sind ... weil eben wie Komplexität menschlicher Interaktionen nur sehr begrenzt überblickbar ist.

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich möchte euch doch meine Meinung kund tun.

    Ich denke, dass Menschen über Anziehung und Vertrauen zueinander finden. Oftmals ist es die Oberfläche und leider ist diese scheinbar oft der einzige Wert. Wenn ich jemanden im Gespräch interessant finde, dann freue ich mich auf einen nächsten Kontakt. Mit der Zahl der Kontakte und guter Gespräche entsteht Vertrauen und damit kann es zu mehr kommen.

    Die Werte sind gleichzusetzen mit Interessen. So treffen sich hier die Diskutanten, Wanderer, Kletterer, Paddler, etc, etc. Damit haben sie schon den gemeinsamen Wert der Freizeitgestaltung gefunden. Bei den Ausprägungen für die anderen Wert kommt es zu weiterer Annäherung oder eben Abgrenzung - im Gespräch und wenn man einander einzeln trifft.

    Ich denke nicht, dass jemand mithilfe irgendeines Buches ein so treffendes Bild seiner Selbst entwerfen kann, dass er mit jemandem der ein ähnliches Selbstbild hat automatisch gut harmoniert.

    Kurz - ich halte von derartigen "Hilfen" wenig bis nichts.

  • Kennt Ihr die Stachelschwein Parabel von Schopenhauer?

    Aus Wiki:

    Inhalt

    An einem kalten Tag entwickelt eine Gruppe Stachelschweine ein allen gemeines Wärmebedürfnis. Um es zu befriedigen, suchen sie die gegenseitige Nähe. Doch je näher sie aneinanderrücken, desto stärker schmerzen die Stacheln der Nachbarn. Da aber das Auseinanderrücken wieder mit Frieren verbunden ist, verändern sie ihren Abstand, bis sie die erträglichste Entfernung gefunden haben.

    Interpretation

    In einer abstrakten Lesart wird die Optimierung einer komplexeren Situation beschrieben, jedoch bietet Arthur Schopenhauer im Anschluss an die Erzählung eine eigene Interpretation an: Die Stachelschweine repräsentieren die Menschen. Ihr Bedürfnis nach Solidarität und Gemeinschaft lässt sie die Nähe ihrer Mitmenschen suchen. Gleichzeitig werden sie aber von deren schlechten Charaktereigenschaften abgestoßen.

    Im Spannungsfeld zwischen diesen Polen wird durch das Gebot von Höflichkeit und Sitte (bis hin zu Vorschriften, Gesetzen etc.) ein Gleichgewicht hergestellt. So wird das Solidaritätsbedürfnis nicht vollkommen, sondern nur so weit befriedigt, dass der Vorteil (Wärme, Eintracht) den damit zwingend verbundenen Nachteil (Stacheln, Streit) noch überwiegt.

    Somit enthält die Parabel eine Moral und gibt den Hinweis, einen „gesunden Abstand“ zu wahren, denn, je näher man sich kommt, desto mehr unangenehme Eigenschaften treten zum Vorschein. Ein gewisses Maß an gesellschaftlichen Interaktionen sollte man jedoch beibehalten, um einen einsamen Lebensweg zu vermeiden.

  • 18.02.21, 09:58

    Vielen lieben Dank für Eure tollen Antworten!!! 💕💕💕

    Wie Alfred in seinem Beitrag schreibt, haben wir Frauen unsere Empathie in der Steinzeit bekommen, weil wir ja das schwächere Geschlecht sind. Ich mag meine schönen und romantischen Gefühle.😍

    vielleicht sollten wir das bei der Partnersuche auch berücksichtigen? Einfach ein bissl mehr Nachsicht haben mit den Männern, weil die haben ja die Anlagen dazu gar nicht. Und dafür umso mehr Liebe geben🥰

    😘😘😘

  • 17.02.21, 17:56

    Lilly (17.02.2021 10:27):

    Liebe Alle hier! ♥️ 

    Für mich ist eine gute Partnerschaft etwas Warmes, Schönes und Rundes. Beim Kennenlernen schau ich darauf, wie es sich für mich anfühlt und was mir mein Bauch sagt.

    Schon beim Schreiben muss es für mich ein bisschen Kribbeln. Ein paar liebe und nette Worte, wenn wir uns schreiben und beim Treffen sagt mir mein Gefühl: „Ja DAS fühlt sich gut an“

    Wenn man sich gernhat, sind doch die Werte gar nicht wichtig. Ich hab da noch nie darauf geachtet. Es muss einfach passen und sich gut anfühlen.

    Lilly 🥰🥰🥰

    Das ist ja auch richtig so. Dein "Bauch" sagt dir letztendlich ja nur, was dein Unterbewusstsein vom Gegenüber wahrnimmt. Das kann man jetzt eben unbewusst machen, oder man kann es sich bewusst machen.

    Daneben gibt es aber im Leben auch eine ganze Menge sachlicher Probleme die einfach abzustimmen sind. Das beginnt bei Kindern oder einem Kinderwunsch, und endet bei gewissen Gewohnheiten oder Lebenseinstellungen, die eben bis zu einem gewissen Maß ähnlich bzw. zusammenpassend sein müssen. Sonst hast Du genau das, was Singles die sich nicht aktiv mit den Grundlagen von Partnerschaft auseinandersetzen haben ... Kurzzeitpartnerschaften über 6-36 Monate, oder nur Verhältnisse, weil Du von den Oberflächlichkeiten her kommst, aber für die sachlichen Probleme einer Partnerschaft keine Lösungen, noch nicht mal ähnliche Ansätze hast.

  • 17.02.21, 17:48

    Sonja (17.02.2021 09:42):

    @ Alfred

    In Deinem Beitrag von gestern Abend finde ich viele Punkte, denen ich nicht zustimmen kann.

    Wenn ich auf alles eingehe, mache ich mich hier zu breit.

    Allerdings habe ich mit diesem Teil ein großes Problem:

    Auch Frauen sind oft weitaus weniger empathischer als sie es gerne wären ;-). In der heutigen Jugendgeneration ist es schon weitaus gleicher verteilt, und die Abhängigkeit ist eher nurmehr vom IQ (abgesehen von unterschiedlich vermittelter Kompetenz).

    Der von mir beschriebene Kommunikationstyp "Empathiker" bedeutet nicht, dass dieser Typ generell über einen höheren EQ verfügt.

    Laut PCM Theorie sind 45% der Frauen Empathiker und 15% der Männer.

    Bei der Kommunikationstheorie geht es unter anderem darum, wie die Menschen ihre Wahrnehmungen machen.

    Empathiker fühlen zuerst; erleben Menschen und Dinge über das Gefühl.

    Logiker wie ich, denken zuerst, identifizieren und kategorisieren Menschen und Dinge

    Beharrer urteilen zuerst, bilden sich über Menschen und Dinge eine Meinung

    auf die anderen gehe ich jetzt nicht ein, ich will nicht zu viel Information bringen.

    Wenn ich darauf achte, wie Menschen ihre Wahrnehmungen machen, kann ich sie besser erreichen weil ich ihre Bedürfnisse beim Wahrnehmen kenne und darauf Rücksicht nehme.

    Das kann sowohl im Arbeitsleben, als auch bei der Partnerschaft eine Rolle spielen. Wenn ich hier nicht ähnlich bin, weiß ich doch woran es liegt und worauf ich Rücksicht nehmen muss.

    Im zweiten Teil des Satzes nimmst Du einen Zusammenhang von Empathie und IQ an. Dieser dürfte (ich hab hier keine exakten Daten, lese das aber zwischen den Zeilen aus verschiedenen Artikeln raus) aber nicht sehr hoch korrelieren (also keine 1:1 Beziehung).

    Führungskräfte z.B, haben im Durchschnitt zweifelsohne einen hohen IQ (Gehalt und Position haben eine hohe IQ Korrelation), allerdings sind wir uns einig, dass viele von ihnen nicht gut mit Mitarbeitern umgehen können, es ihnen daher an Empathie und sozialer Kompetenz mangelt.

    Im Arbeitsleben wird daher immer mehr Wert darauf gelegt, auch soziale Fähigkeiten abzutesten - die sind nämlich in unserer hochkomplexen Welt immer wichtiger geworden.

    Einen sehr interessanten Artikel zum Thema EQ gibt es hier:

    https://arbeits-abc.de/emotionale-intelligenz/

    Dieser Artikel gibt eine schöne Definition, ist leicht lesbar und ist in meinen Augen seriös. - Hat aber keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und es gibt auch Studien die dem IQ in der Arbeitswelt einen höheren Wert beimessen. (Kommt aber drauf an wie man das interpretiert)

    EQ ist halt immer so die Ausrede derer, die keinen IQ haben. Ich kann natürlich über eine Mode jetzt den EQ einführen und erhöhen ... nur, es bringt nicht viel. Denn die meisten Probleme im Leben, auch in jeder Partnerschaft, sind reine Sachfragen (auch wenn natürlich jede Sachfrage auch von einem persönlichen Gefühl dazu begleitet ist). Und ein Hauptproblem in der Kommunikation zwischen Menschen ist immer wieder - egal ob das in der Partnerschaft ist, oder in einem Vertragsverhältnis, oder zwischen Nachbarn -, dass Themen emotional behandelt werden. Nur sind Emotionen eben unterschiedlich, und haben unterschiedlichen Ursprung. Eine Sachfrage also auf emotionaler Ebene lösen zu wollen bringt genau gar nichts.

    Anders ist es natürlich in der Kommunikation, von der Du wahrscheinlich ausgehst. Um eine Kommunikation zu ermöglichen oder zu erleichtern ist natürlich Empathie ein gutes Mittel. Das ist auch das, was in der Regel bei Frauen als höherer EQ definiert wird ... letztendlich das steinzeitliche Muster, dass sich Frauen auf Grund ihrer körperlichen Schwäche bei Gefahr zu einer Gruppe zusammenschließen. Wozu natürlich Empathie ein Mittel ist, um die Gruppenbildung zu fördern. Und was heute Frauen zu genialen Netzwerkerinnen macht.

    Nur ist eben aber die gute Kommunikation eben nur das Entreé zu einer Lösung ... die Lösung selber kann aber nur im sachlich-analytischen Bereich passieren (ausser Sonderlösungen, z.B. um dem Anderen etwas Gutes zu tun (aber auch hier der sachliche Hintergrund) ).

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